| | | Geschrieben am 28-12-2010 Haifisch, Tiger & Co: Gewinner und Verlierer 2010 /
Menschenverursachtes Artensterben schreitet auch 2010 ungebremst voran. Grund zur Hoffnung: Staatengemeinschaft setzt sich ehrgeizige Ziele
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 Frankfurt (ots) - Der WWF zieht unter Artenschutzgesichtspunkten
 eine durchwachsene Jahresbilanz. Zwar hielt das massive, vom Menschen
 verursachte Artensterben auch 2010 weiter an, doch immerhin hat die
 UN-Konferenz zum Erhalt der biologischen Vielfalt (CBD) im Oktober
 dieses Jahres Blockaden für den internationalen Naturschutz aus dem
 Weg geräumt. "Wir sind auf der UN-Konferenz einen wichtigen Schritt
 vorangekommen. Es sind ehrgeizige Ziele formuliert worden", erklärt
 Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland, anlässlich des
 anstehenden Jahreswechsels. So sollen vermehrt Schutzgebiete an Land
 und auf hoher See ausgewiesen werden. Außerdem hat man sich darauf
 geeinigt, Subventionen, die eine Verringerung der Artenvielfalt zur
 Folge haben bis 2020 abzubauen, zu reformieren oder zu beenden.
 "Biodiversität ist ein Wirtschaftsfaktor und deren Erhalt wird immer
 mehr zu einem Garant für langfristigen, ökonomischen Erfolg", sagte
 Brandes. "Unternehmen erkennen in zunehmendem Maße, dass eine intakte
 biologische Vielfalt  ökonomische Leistung erbringt.  Das ist ein
 erster, wichtiger Schritt in die richtige Richtung."  Hauptursachen
 für den anhaltenden Verlust biologischer Vielfalt weltweit sind
 Lebensraumzerstörung, Klimawandel, Wilderei und Übernutzung. Die von
 Menschen verursachte Aussterberate liegt laut WWF mindestens
 hundertmal höher als der natürliche Artenschwund. Und während sich
 etwa die Lage von Nashorn, Hai oder Schuppentier 2010 weiter
 verschlechtert hat, können Tierarten wie Tiger, Wolf und Dorsch
 immerhin optimistischer in die Zukunft blicken.
 
 Die Verlierer 2010
 
 Nashorn - Allein bis September 2010 hat Südafrika nach WWF-Angaben
 mehr als 230 Nashörner durch Wilderei verloren. Damit wird in dem
 Land durchschnittlich alle 30 Stunden ein Breit- oder
 Spitzmaulnashorn getötet. Nur in den 1970er Jahren habe die Wilderei
 ein ähnlich erschreckendes Ausmaß erreicht. "Die Hörner gehen vor
 allem nach Asien, wo sie in geriebener Form als dubiose Heilmittel
 eingesetzt werden", sagt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler.
 Dementsprechend ist auch die Lage der asiatischen Nashörner extrem
 kritisch. So wurde im April im vietnamesischen Cat Tien Nationalpark
 ein totes Java-Nashorn entdeckt. Das Tier wurde vermutlich von
 Wilderern erschossen. Es ist anzunehmen, dass damit das letzte
 Java-Nashorn in Vietnam getötet wurde.
 
 Hai, Tunfisch und Koralle - Keine internationalen Handelsverbote
 für Rote Koralle, Blauflossentunfisch und diverse Hai-Arten. Die
 Politik hätte auf der Artenschutzkonferenz in Doha im März 2010 die
 Gelegenheit gehabt, die Artenvielfalt der Meere besser zu schützen,
 doch die Anträge wurden allesamt abgelehnt. So darf der
 Blauflossenthunfisch weiterhin als Sushi-Delikatesse auf dem
 japanischen Markt enden - obwohl die Population um bis zu 85 Prozent
 eingebrochen ist. Ähnlich dramatisch die Situation von
 Weißspitzen-Hochseehai und Hammerhai: Die Flossen dieser Fische
 landen noch immer in der Suppenschüssel. Die Rote Koralle wird
 weiterhin Bestandteile von Medizin- und Schmuckprodukten sein.
 
 Schuppentier - Die Summe der gewilderten Schuppentiere in Asien
 binnen eines Jahres dürfte in die hunderttausende gehen, befürchtet
 der WWF. Nach einem im Oktober 2010 veröffentlichten Report wurden
 allein für ein einziges Schmuggler-Syndikat auf der Insel Borneo rund
 22.000 Schuppentiere gewildert. Da es unzählige solcher
 Artenschmuggler gibt, sei die Dunkelziffer auch um ein vielfaches
 höher. Aus den Bestandteilen des Schuppentiers (auch Pangolin
 genannt) werden dubiose Heilmittel hergestellt. Die Population könne
 der maßlosen Gier durch kriminelle Syndikate auf Dauer nicht
 standhalten, so der WWF.
 
 Wale - Das Jahr 2010 brachte erneut keinen Konsens in Sachen
 Walfang und -schutz. Die Verhandlungen über einen Kompromissvorschlag
 zum Fang auf Großwalarten bei der Jahrestagung der Internationalen
 Walfangkommission (IWC) im Juni führten zu keinem Ergebnis. "Ein
 Kompromiss, der den bestehenden Walfang unter die Kontrolle durch die
 IWC stellt, wäre klar vonnöten gewesen" sagte Volker Homes, Leiter
 WWF-Artenschutz. "Bedrohte Arten wie Finn- und Seiwal bleiben trotz
 Moratorium weiter auf der Abschussliste der Walfangnation Japan."
 
 Die Gewinner 2010:
 
 Tiger - Nach WWF-Schätzungen leben weltweit nur noch rund 3.200
 Tiger in freier Wildbahn. Der Druck durch Wilderei und
 Lebensraumzerstörung auf die Art ist unvermindert hoch, doch nach dem
 "Jahr des Tigers 2010" kann die Großkatze hoffnungsvoller in die
 Zukunft blicken. Vertreter aller dreizehn Tiger-Verbreitungsstaaten
 haben sich nämlich auf dem Tiger-Gipfel im November zu einem globalen
 Tiger-Rettungsplan bekannt. Auch auf das Ziel, die Bestandszahlen des
 Tigers bis 2022 zu verdoppeln, konnten sich die Politiker
 verständigen. Der WWF sprach von einem "historischen Moment für den
 Artenschutz", mahnte zugleich "schnelle und konkrete Taten" an.
 Geberländer wie Deutschland und die USA, aber auch Institutionen wie
 die Weltbank, Privatpersonen wie Hollywoodstar Leonardo DiCaprio und
 Organisationen wie der WWF haben bereits finanzielle Zusagen
 getätigt. In der Amur-Region, wo sich der WWF seit 1993 gemeinsam mit
 seinen Partnern engagiert, sind die Bestandszahlen des Tigers seit
 vielen Jahren stabil. Nach Schätzungen durchstreifen dort rund 450
 Exemplare die Wälder.
 
 Wolf - Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland schreitet auch
 2010 weiter voran. Im Sommer gelangen in der Lübtheener Heide dank
 einer WWF-Fotofalle Aufnahmen eines vermutlich männlichen Tieres. Und
 auch Bayern hat wieder einen Wolf. Seit mehreren Monaten durchstreift
 ein Rüde das österreichisch-bayerische Grenzgebiet. "Der Wolf
 besiedelt  trotz mancher Rückschläge seine alte Heimat wieder", freut
 sich WWF-Experte Janosch Arnold. Deutschlandweit gibt es nach
 Schätzung des WWF zwischen 60 und 75 Wölfe. Ein Großteil davon lebt
 in der sächsischen Lausitz. Aber auch aus anderen Regionen, wie
 Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, werden immer
 wieder Sichtungen gemeldet.
 
 Dorsch - Innerhalb von nur drei Jahren ist der östliche Bestand
 des Dorsches in der Ostsee auf das Dreifache angewachsen. Die Gründe
 für die erfreuliche Entwicklung seien ein wirkungsvoller
 Wiederaufbauplan, eine Verkleinerung der Fangflotte sowie eine
 konsequente Eindämmung der illegalen Fischerei. Der positive Trend
 zeige, so der WWF, dass sich Fischbestände unter günstigen
 ökologischen Bedingungen und einem nachhaltigen Management wieder
 erholen können. Um diesen Erfolgstrend auch langfristig zu sichern,
 fordert der WWF die strikte Einhaltung des EU-Wiederaufbauplans auch
 für das kommende Jahr. "Die Fischereiminister müssen trotz der guten
 Prognosen für den Dorsch auch in den kommenden Jahren die Fangquoten
 mit Bedacht festlegen und den wissenschaftlichen Empfehlungen folgen"
 fordert Karoline Schacht, Fischereiexpertin des WWF.
 
 
 
 Pressekontakt:
 WWF World Wide Fund For Nature
 Roland Gramling
 Telefon: 069/ 79 144 216
 Mobil 0151/ 18 85 49 80
 E-Mail: Roland.Gramling@wwf.de
 
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