(Registrieren)

Schneider: Bauwirtschaft befürchtet Wettbewerbsnachteile wegen EU-Osterweiterung / Änderungen im EEG und bei den Umweltzonen gefordert

Geschrieben am 16-12-2010

Berlin (ots) - Trotz insgesamt recht positiven Konjunkturdaten für
die Bauwirtschaft ist die Stimmung in der Branche nicht
uneingeschränkt zuversichtlich: Grund dafür sind die möglichen
Auswirkungen der vollständigen Freigabe der Arbeitnehmerfreizügigkeit
und der Dienstleistungsfreiheit zum 1. Mai 2011 für Unternehmen und
Bürger der MOE-Staaten mit Ausnahme Rumäniens und Bulgariens. Nach
unterschiedlichen Schätzungen von Experten, auf die sich die
Bauwirtschaft bezieht, könnten zwischen 100.000 und 150.000
Arbeitnehmer aus Osteuropa auf den deutschen Bauarbeitsmarkt drängen.
Der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz
Schneider, erklärte dazu heute in Berlin: "Auch wenn ausländische
Bauunternehmen unsere Mindestlöhne und den tariflichen Urlaub
gewährleisten müssen, richten sich alle anderen Sozialleistungen
sowie die Steuerpflicht nach dem Recht des Heimatlandes. Diese sind
in der Regel deutlich geringer. Dadurch werden sich die
Wettbe-werbsbedingungen für inländische Baubetriebe deutlich
verschlechtern; diese werden einmal mehr einem Preisdumping
ausgesetzt, das zwangsläufig auch zulasten der Bauqualität gehen
kann."

Schneider forderte daher, dass ausländische Unternehmen, die auf
dem deutschen Markt tätig sind, nicht erst nach 24 Monaten hier der
Steuer- und Sozialversicherungspflicht unterliegen, sondern
wesentlich früher. Auch die öffentliche Hand sei aufgefordert, so
Schneider, seiner Vorreiterfunktion gerecht zu werden, und nicht dem
billigsten Angebot den Zuschlag zu erteilen, sondern dem
wirtschaftlichsten. "Das Bewusstsein der Vergabestellen muss sich an
dieser Stelle ändern."

Schneider nannte auf der Jahresend-Pressekonferenz seines
Verbandes noch zwei weitere Probleme, die die Handwerksunternehmen
des Bau- und Ausbaugewerbes belasteten, nämlich Probleme bei der
Umsetzung des Erneuerbare-Energieen-Gesetz wie auch bei den
Umweltzonen. Nach der Verlängerung der Förderung von Solarenergie
haben die Betriebe, so berichtete Schneider, eine Vielzahl von
Aufträgen bekommen; u.a. zur Montage der entsprechenden Dachelemente.
Bei normalen Witterungsverhältnissen wären diese Aufträge auch bis
zum Jahresende umsetzbar gewesen. Angesichts der starken Schneefälle
in ganz Deutschland und der Schneelast auf den Dächern wäre es aber
unseren Mitarbeitern gegenüber unverantwortlich, diese aufs Dach zu
schicken.

Da es für die Auftraggeber um viel Geld geht, ist der Druck auf
die Firmen, dennoch zu arbeiten, extrem groß.

"Daher appellieren wir an die Politik, die entsprechenden Fristen
im EEG grundsätzlich auf Jahresmitte zu legen. Damit wären Aufträge
deutlich leichter planbar und umsetzbar." So der Vorsitzende. Viele
Probleme der Betriebe mit den Umweltzonen resultieren daraus, dass
die Umsetzung von fahrzeugbezogenen Industrienormen für den
Schadstoffausstoß unzureichend mit den viel schneller eingeführten
auf die Umgebungsluft bezogenen Luftreinhaltepläne oder anderweitige
Schadstoffnormen koordiniert sind.

"Dadurch werden unsere Betriebe - selbst mit relativ neuen
Fahrzeugen, die die kürzlich gültigen Produktionsnormen erfüllt haben
- von einer periodischen Entwertung ihrer Fuhrparks bedroht."
Begründete Schneider die Sorgen seiner rund 300.000 Mitglieder.
"Betriebe, die vor wenigen Jahren Neufahrzeuge mit hohen
Euro-Standards erworben haben, dürfen nicht kurze Zeit später ein
zweites Mal durch Fahrverbote betroffen sein."

Hinzu kommt, dass es sich dabei oftmals um Spezialfahrzeuge
handelt, die eine geringe Laufleistung und daher auch eine längere
Nutzungsdauer als herkömmliche Lkw haben.

Schneider forderte daher, dass bestehende Übergangsfristen für den
Zugang zu Umweltzonen für gewerbliche Fahrzeuge verlängert und
darüber hinaus die bereits Ende 2010 auslaufende Nachrüstförderung
für Rußpartikelfilter kurzfristig ebenfalls verlängert werden
sollten.

Schneider erklärte abschließend: Das deutsche Bau- und
Ausbauhandwerk blickt je nach Sparte mehr oder weniger optimistisch
in die Zukunft. Denn wir sind sicher, dass es insbesondere aufgrund
des Energiekonzeptes der Bundesregierung, aber auch aufgrund des
demografischen Wandels unserer Gesellschaft Bauaufgaben zuhauf gibt.
Die Qualität unserer Mitarbeiter wie auch die abgelieferte
Bauqualität gibt uns einen wichtigen Vorsprung gegenüber unseren
mittel- und osteuropäischen Wettbewerbern. Einzige Voraussetzung:
Unsere Kunden, öffentliche wie private, sehen ein, dass diese
Qualität ihren Preis hat."

Originaltext: Bundesvereinigung Bauwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51291
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51291.rss2

Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Verantwortlich für Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesvereinigung Bauwirtschaft
Kronenstraße 55 - 58
10117 Berlin
Tel.: 030 20314-409
Fax: 030 20314-420
E-Mail: bau@zdb.de
www.bv-bauwirtschaft.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

306762

weitere Artikel:
  • Börnsen/Wanderwitz: Armin Mueller-Stahl ist Vorbild und Wegweiser für den deutschen Film Berlin (ots) - Am morgigen Freitag wird der international renommierte deutsche Schauspieler Armin Mueller-Stahl 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestags¬fraktion Wolfgang Börnsen (Börnstrup), und der Obmann der Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Marco Wanderwitz: "Die CDU/CSU-Fraktion gratuliert dem Künstler Armin Mueller-Stahl zum 80. Geburtstag. Kaum jemand hat den deutschen Film, aber auch andere Kulturbereiche, so geprägt und war als Deutscher im Ausland so erfolgreich mehr...

  • Die Deutsche Nationalstiftung hat Prof. Dr. Kurt Masur zum Ehrensenator ernannt und Petra Roth in den Senat berufen Hamburg (ots) - Die von Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt gegründete Deutsche Nationalstiftung hat Prof. Dr. Kurt Masur zum Ehrensenator ernannt und Petra Roth in den von Prof. Dr. Kurt Biedenkopf geleiteten Senat berufen. Prof. Masur war 1993 Gründungsmitglied der Nationalstiftung. Der langjährige Leipziger Gewandhauskapellmeister gehörte zu den bekanntesten Unterstützern der SED-Opposition. Am 9. Oktober 1989 trug er mit dem Aufruf "Keine Gewalt!" wesentlich zur Stabilisierung der Lage während der Montagsdemonstration mehr...

  • Jugendschutz im Internet ist notwendig: die vergebene Chance / Staatsvertrag scheitert an Gerüchten Köln (ots) - Ein lagerübergreifender Meinungsumschwung im nordrhein-westfälischen Landtag bringt den fast verabschiedeten Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) im letzten Augenblick zu Fall. Heftige Kritik aus der Internetgemeinde soll die Politiker zum Umdenken gebracht haben. Das Problem: Viele der Kritikpunkte beruhen auf reinen Missverständnissen und Kommunikationsfehlern. Beim nächsten Entwurf sollte die Politik daher die Fehler der Vergangenheit vermeiden und betroffene Bürger und Unternehmen frühzeitig in die Gestaltung mehr...

  • Michalk: Bundesfreiwilligendienst als wichtige Säule für Betreuung und Pflege aufbauen Berlin (ots) - Das Kabinett hat am Mittwoch den Aufbau eines Bundesfreiwilligendienstes beschlossen. Dazu erklärt die Behindertenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Michalk: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Entscheidung, ab 2011 einen Bundesfreiwilligendienst aufzubauen. Ein großer Vorteil ist, dass der Einsatz statt bisher sechs Monate künftig in der Regel zwölf Monate dauern soll. Davon profitieren werden pflege- oder hilfebedürftige Menschen, die nun länger mit einer vertrauten Bezugsperson arbeiten mehr...

  • LVZ: Rösler: Bundesregierung reagiert auf Bericht über Altendiskriminierung in Kliniken und bei Ärzten / Versorgungsgesetz kommt Leipzig (ots) - Die Bundesregierung reagiert auf die Alarmmeldungen aus dem jüngsten Altenbericht, der in Arztpraxen und Kliniken Altendiskriminierung festgestellt und eine schlechtere medizinische Versorgung älterer Menschen attestiert hat. Gegenüber der Mediengruppe Madsack, zu der unter anderem die Leipziger Volkszeitung gehört, sagte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP): "Es darf auf gar keinen Fall sein, dass Behandlungen unterlassen werden aus nicht sachgerechten Gründen, also nicht aus medizinischen Gründen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht