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NABU warnt vor leeren Kompromissen in Cancún Tschimpke: Kyoto-Protokoll bleibt Stolperstein der Klimaverhandlungen

Geschrieben am 06-12-2010

Berlin (ots) - Zu Beginn der zweiten Woche der
UN-Klimaverhandlungen im mexikanischen Cancún fordert der NABU die
angereisten Minister auf, über ambitionierte Ziele und Maßnahmen zu
entscheiden, mit denen die Staatengemeinschaft die Bewältigung des
Klimawandels voranbringen will. "Es kann nicht nur darum gehen,
Formelkompromisse einzugehen und dabei wichtige Inhalte unter den
Tisch fallen zu lassen. Vor allem bei den Reduktionszielen für den
Treibhausgasausstoß dürfen wir nicht hinter die Ergebnisse des
gescheiterten Kopenhagen-Gipfels zurückfallen", sagte NABU-Präsident
Olaf Tschimpke. Stattdessen müsse in Cancún eine Analyse und
Überprüfung der bisher angekündigten Klimaschutzbeiträge der
einzelnen Staaten beschlossen werden, um auf der nächsten
Weltklimakonferenz in Südafrika Ende 2011 die Lücke zum Einhalten des
2-Grad- oder sogar eines 1,5-Grad-Limits für die globale Erderwärmung
schließen zu können.

Solange die Industrieländer keine Klarheit über die Zukunft des
Kyoto-Protokolls schaffen, bleibt dies aus Sicht des NABU der
wesentliche Stolperstein für einen Erfolg in Cancún. "Es wäre eine
Katastrophe, wenn es nach 2012 keine international gültigen Regeln
für die Begrenzung der Treibhausgas-Emissionen mehr gäbe. Daher sind
Fortschritte bei den Verhandlungen unter dem Kyoto-Protokoll
entscheidend, wie wir die einzigen verfügbaren, rechtlich
verbindlichen Instrumente im internationalen Klimaschutz weiter
entwickeln und nutzen wollen", so Tschimpke. Um dies zu ermöglichen,
müssten sich zunächst die Skeptiker wie Japan, Kanada und Russland
eindeutig zu ihren Verpflichtungen unter dem Kyoto-Protokoll
bekennen. Ansonsten drohten viele Schwellen- und Entwicklungsländer,
die Verhandlungen über ihre eigenen Beiträge zum Klimaschutz zu
blockieren.

Beim Schutz von Wäldern, bei der Anpassung an den Klimawandel
sowie für die technologische Zusammenarbeit und finanzielle
Unterstützung von Entwicklungsländern seien bisher lediglich
allgemeine Prinzipien verhandelt worden. Der NABU hält es für
erforderlich, dass darüber hinaus in Cancún konkrete Entscheidungen
über die Einrichtung eines Klimafonds und der für die Umsetzung
benötigten Institutionen getroffen werden. "Unabhängig davon wie
lange es noch dauern wird, bis ein neues Weltklimaabkommen zustande
kommt, müssen sich die Vertragsstaaten bereits jetzt verpflichten,
langfristige Strategien für den Klimaschutz und die Anpassung an den
Klimawandel auf nationaler Ebene zu entwickeln und umzusetzen", sagte
NABU-Klimaexperte Carsten Wachholz.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke ist vom 7.-11.12.2010 in Cancún vor
Ort und steht für Gespräche und Interviewanfragen zu den
UN-Klimaverhandlungen zur Verfügung.

Mehr Informationen unter www.NABU.de/weltklimakonferenz

Originaltext vom NABU

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500, Telefax: 0
30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Carsten Wachholz, NABU-Klimaexperte, mobil in Cancún erreichbar unter
+49 (0) 172 4179727 oder per E-Mail an carsten.wachholz@nabu.de


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