(Registrieren)

DIE LINKE zur Irland-Krise: Profiteure zur Kasse

Geschrieben am 24-11-2010

Berlin (ots) - DIE LINKE im Bundestag erklärt zu dem von EU und
IWF verordneten Kürzungspaket in Irland: Irland, aber auch die
Eurozone sind durch die Zuspitzung der irischen Bankenkrise in
schwere Turbulenzen geraten. Bei der Lösung dieser Krise müssen
diejenigen in die Verantwortung genommen werden, die vom irischen
Boom in der Vergangenheit profitiert und die an der Stabilisierung
der Lage ein ökonomisches Interesse haben. Irland unter Kuratel von
EU und IWF zu stellen wird die Krise nicht lösen, sondern
verschärfen:

Die irische Bevölkerung durch Kürzungsauflagen in Haftung für die
Bankenkrise zu nehmen, ist ein Skandal. Jetzt soll bei den Kindern,
beim Arbeitslosengeld, bei den Renten zusätzlich "gespart" werden.
Die Gehälter im öffentlichen Dienst wurden bereits um 15 Prozent
gekürzt. Hingegen soll das irische Steuerdumping weiterhin bestehen
bleiben. DIE LINKE steht solidarisch an der Seite derjenigen, die
sich gegen diese Verschlechterungen wehren.

Die Irland aufgezwungene Hilfe ist auch ökonomisch unsinnig, sie
ist wie ein Rettungsring aus Blei. So wird das Land erst richtig nach
unten gezogen. Das Beispiel Griechenlands zeigt, wohin solche
Rettungsringe führen: Dieses Jahr wird die Wirtschaft dort mit fast
fünf Prozent einbrechen.

Es geht in Irland nicht um die Sanierung des irischen Staates,
sondern es geht um eine massive Bankenkrise, die Resultat einer
gigantischen, seit 2006 geplatzten Immobilienblase ist. Für die
Bewältigung der Bankenkrise müssen diejenigen herangezogen werden,
die von diesen spekulativen Exzessen profitiert haben. Es ist vor
allem eine sehr reich gewordene Oberschicht in Irland selbst. Ihr
Wohlstand basiert nicht nur auf Profiten aus dem Immobilienboom.

Vielmehr wurden mit Steuerdumping Hauptsitze von Unternehmen aus
anderen Ländern ins Land gelockt. Diese Unternehmen haben dann für
Gewinne, die in vielen anderen Ländern - auch in Deutschland -
gemacht bzw. erarbeitet wurden, in Irland sehr niedrige Steuern
gezahlt. Dies war für diese Unternehmen profitabel, aber auch für
Irland selbst. So war es dann auch möglich, die irischen Unternehmen
mit sehr niedrigen Steuersätzen zu begünstigen.

Von diesen Exzessen haben aber auch viele ausländische Investoren
profitiert. Vor allem deutsche und britische Banken haben sich am
Immobilienboom und sonstigen Geschäften jahrelang eine goldene Nase
verdient. Auch die inzwischen verstaatlichte HRE-Bank hat die irische
Krise mit verursacht und davon profitiert.

Vor allem deutsche und britische Banken haben an der
Stabilisierung der irischen Banken größtes Interesse. Sie müssen zur
Verantwortung gezogen werden und offenlegen, in welchem Umfang sie
Forderungen gegenüber irischen Banken haben. Wie die Beteiligung der
ausländischen Banken im Einzelnen aussehen kann, muss geprüft werden.
Der einfachste Weg ist, dass sie bei den laufenden Umschuldungen der
irischen Banken teilweise auf ihre Forderungen verzichten.

Von herausragender Bedeutung bleiben allerdings die längst
überfällige Regulierung der Finanzmärkte und die Umverteilung von
oben nach unten sowie Schritte zur europäischen Koordinierung der
Wirtschaftspolitik. Ein wichtiger Schritt ist auch die Auflage von
Euroanleihen, mit denen sich Irland, aber auch andere bedrohte Länder
wie Portugal und Spanien zinsgünstig finanzieren können.

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

302709

weitere Artikel:
  • Wolff-Vorstoß ist unseriös, unfair und rücksichtslos Berlin (ots) - Der Bundesvorsitzende des BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft, Klaus H. Leprich, hat in einer Pressekonferenz am 24. November 2010 in Berlin Äußerungen des FDP-Bundestagsabgeordneten Hartfrid Wolff als rücksichtslosen Versuch bewertet, sich auf dem Rücken der Beschäftigten des Zolls parteipolitisch zu profilieren. Wolff hatte mit dem Vorschlag einer Radikalreform beim Zoll ein breites Medienecho ausgelöst. Leprich betonte in der Pressekonferenz, an der u.a. ARD, n-tv, VOX, RTL und RTL II teilnahmen, der mehr...

  • DIB bekräftigt Änderungsbedarf am Gentechnikgesetz Frankfurt am Main (ots) - Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) bedauert die heutige Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum deutschen Gentechnikgesetz und bekräftigt Änderungsbedarf. Das Gericht hat einen Normenkontrollantrag des Landes Sachsen-Anhalt gegen verschiedene Paragraphen des Gesetzes aus dem Jahr 2005 vollständig zurückgewiesen. DIB-Vorsitzender Stefan Marcinowski kommentiert: "Die Tatsache, dass das Gentechnikgesetz verfassungskonform ist, schließt Nachbesserungen durch den Gesetzgeber nicht mehr...

  • Zukunft niedersächsischer Naturschutzgebiete gesichert Cuxhaven (ots) - Mehr als 2.000 Hektar wertvoller Flächen gehen in Besitz der DBU Naturerbe GmbH über Auf den drei Flächen Borkumer Dünen, Cuxhavener Küstenheiden und Elbwiesen Ostemündung ist zukünftig die DBU Naturerbe GmbH mit ihren Kooperationspartnern vor Ort für den Naturschutz zuständig. Rund 2.025 Hektar Biotopflächen gingen heute an die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Bei der offiziellen Übergabe im Cuxhavener Rathaus nahm Prof. Dr. Werner Wahmhoff, fachlicher Leiter der DBU Naturerbe mehr...

  • Gewinnspielsatzung der Landesmedienanstalten greift: Nutzerschutz bei Gewinnspielen im privaten Fernsehen auf einem guten Weg / Neun Live nimmt Klage gegen Gewinnspielsatzung zurück Hamburg (ots) - Der Nutzerschutz bei Gewinnspielen und Gewinnspielsendungen im privaten Fernsehen ist auf einem guten Weg. Die wesentlichen Vorgaben der Gewinnspielsatzung, die die Landesmedienanstalten im Jahr 2009 erlassen haben, werden mittlerweile von den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe erfüllt. Das hat eine umfangreiche Analyse der Gewinnspielsendungen im deutschen Fernsehen ergeben, die im Sommer durchgeführt und jetzt ausgewertet wurde. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Gewinnspielsatzung ein gutes Instrument ist, um mehr...

  • Börnsen: Wir erhöhen erneut die Kulturausgaben, aber die Opposition ist dagegen Berlin (ots) - Heute findet die Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2011 statt. Die Kultur schneidet dabei zum sechsten Mal in Folge erneut äußerst positiv ab. Dazu erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup): "Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist und bleibt die Kultur nicht nur ein Herzensanliegen, sondern ein zentrales Regierungsanliegen. In den vergangenen fünf Jahren konnte der Kulturhaushalt unter Regierungsverantwortung der Union von 915 Millionen Euro mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht