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Trendreport: Wunsch nach Hilfen im Haushalt wächst / Jeder dritte Haushalt wird Expertenschätzungen zufolge künftig eine Hilfe schwarz beschäftigen

Geschrieben am 23-11-2010

Bochum (ots) - Kochen, einkaufen, Wäsche waschen, putzen - die
alltäglichen Pflichten sind für viele eine Herkulesaufgabe. Immer
mehr Menschen setzen deshalb auf die Unterstützung durch eine
Haushaltshilfe. Das zeigt der aktuelle Trendreport der
Minijob-Zentrale. Vor allem alleinstehende Senioren über 60 Jahre
sind es, die ihren Haushalt nicht mehr alleine managen können oder
wollen. Mehr als 37 Prozent der haushaltsnahen Dienstleistungen
werden von ihnen nachgefragt (1). Und in Zukunft wird der Wunsch nach
Unterstützung weiter wachsen. Denn laut Statistik steigt die Zahl der
über 60-Jährigen bis 2030 um fast acht Millionen. Experten rechnen
bis 2050 mit einer Verdopplung der Anzahl der pflegebedürftigen
Menschen auf weit über vier Millionen (2). "Entsprechend mehr
Betreuungskräfte werden in Zukunft gebraucht", sagt Prof. (Vertr.)
Dr. Dominik Enste vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW
Köln). Dazu kommt: Die Menschen werden nicht nur älter, sondern sie
wollen auch länger selbstständig bleiben. "Ageing-in-Place lautet der
Trend", so Zukunftsforscherin Corinna Langwieser. "Die wenigsten
möchten ihre eigenen vier Wände gegen einen Platz im Altersheim
eintauschen. In Zukunft setzen sie deshalb immer stärker auf
Haushaltshilfen."

Der Report zeigt weiter: Um die Arbeit im Haushalt zu managen,
benötigen nicht nur ältere Menschen Unterstützung. Nach Ansicht von
Corinna Langwieser ist auch bei Berufstätigen Hilfe gefragt. "Die
Flexibilisierung der Arbeitswelt ist ein anderer Megatrend, der dazu
führt, dass es ohne Hilfe im Haushalt nicht mehr funktioniert: Mehr
Engagement und Mobilität im Job sind notwendig, da bleiben
Wohnungsputz und Einkauf schnell mal auf der Strecke." Die
Renaissance der Familie sei darüber hinaus ein weiterer Faktor, der
die Nachfrage nach Haushaltshilfen ankurbele: "Der Mut zum Kind
wächst, gleichzeitig sind immer mehr Frauen berufstätig. Um den
Alltag mit Kind zu bewältigen, setzen Eltern stärker als früher auf
die Hilfe Dritter", so Langwieser.

Schwarzarbeit im Privathaushalt auf dem Vormarsch

Die Kehrseite der Entwicklung: Durch den steigenden Bedarf an
Hilfe wird auch die Schwarzarbeit in Deutschlands Haushalten
zunehmen. "Mit dem Wunsch nach Unterstützung steigt nicht automatisch
die Bereitschaft, die Hilfe auch anzumelden", sagt Enste. "Bis 2050
könnte die Zahl der schwarz beschäftigten Hilfen auf über zwölf
Millionen steigen, jeder dritte Haushalt würde dann jemanden illegal
beschäftigen." Bereits heute melden vier Millionen Haushalte ihre
Hilfe nicht an (1). "Viele Menschen wissen nicht, welche Vorteile
eine legale Beschäftigung mit sich bringt", sagt Dr. Erik Thomsen,
Leiter der Minijob-Zentrale. Privathaushalte, die eine Hilfe als
Minijobber auf 400-Euro-Basis beschäftigen, können 20 Prozent der
gesamten Ausgaben von der Einkommensteuer abziehen - und zwar bis zu
510 Euro pro Jahr. "Die Hilfe anzumelden, kostet in vielen Fällen
nicht mehr, als sie "schwarz" arbeiten zu lassen und lohnt sich
sogar", so Thomsen. Der Arbeitgeber sichere sich zum Beispiel vor
finanziellen Ansprüchen ab, falls die Hilfe einen Arbeitsunfall hat
und vermeide Geldbußen.

Der komplette Trendreport steht unter www.minijob-zentrale.de zum
Download bereit. Alle Informationen rund um die Minijobs im
Privathaushalt sind ebenfalls auf der Homepage der Minijob-Zentrale
erhältlich oder am Service-Telefon unter 01801 200 504 (Festnetzpreis
3,9 ct/Min; höchstens 42 ct/Min aus Mobilfunknetzen) oder 0355 2902
70799.

Über die Minijob-Zentrale

Die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See ist der zentrale Ansprechpartner für
geringfügige Beschäftigungen in Deutschland. Ihre Aufgabe ist die
Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens und die Beratung rund um
die Minijobs.

(1) Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Familienunterstützende Dienstleistungen - Marktstrukturen, Potentiale
und Politikoptionen. 2008.

(2) Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln):
Pflegedienstleistungen - Vom Kostenfaktor zum Jobmotor. 2009.

Originaltext: Minijob-Zentrale
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73831
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73831.rss2

Pressekontakt:
Presseinformation der Minijob-Zentrale
Pressesprecherin: Susanne Heinrich
Tel.: 0234-304-82100
Fax: 0234-304-82060
presse@kbs.de


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