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Lausitzer Rundschau: Einer von vielen Zum Karriere-Aus von HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher

Geschrieben am 08-11-2010

Cottbus (ots) - Jetzt ist er also weg vom Fenster, der Professor
Dirk Jens Nonnenmacher, Chef der staatseigenen HSH-Nordbank und in
den letzten Monaten in der Presse die Steilvorlage für einen
gewissenlosen, noch dazu auch erfolglosen Finanzmanager - einer, der
die eigene Kasse füllt und die öffentlichen leerte. Hamburg und vor
allem das hoch verschuldete Schleswig-Holstein haben sich die
Geschäftspraktiken der Bank drei Milliarden Euro an Kapitalspritze
und weitere zehn Milliarden Euro an Bürgschaften kosten lassen. Aber
nicht diese Zahlen haben Nonnenmacher aus der Bahn geworfen. Gehen
muss er wegen undurchsichtiger Praktiken einer Sicherheitsfirma, die
er beauftragte und gegen die inzwischen die Staatsanwaltschaft
ermittelt. Dass der Mann, der ein Trümmerfeld hinterlässt, einiges
mitnehmen darf an Abschiedsvergütung, scheint möglich. Es gibt ja
inzwischen entsprechende Gerichtsurteile, die Bankern selbst dann
satte Abfindungen zusprechen, wenn sie auf ganzer Linie versagt
haben. Mit dem Fall Nonnenmacher rückt noch einmal das traurigste
Kapitel der Finanzkrise in Deutschland ins Blickfeld. Fast
ausnahmslos haben die Landesbanken damit Schlagzeilen gemacht, dass
sie noch schlechter dastehen, als ihre privatwirtschaftlichen
Konkurrenten und deswegen auch ganz vorne erscheinen auf der Liste
derer, die Steuergelder zum Überleben benötigten. Längst ist damit
klar, dass das Modell der öffentlich-rechtlichen Landesbanken, die
von der Politik kontrolliert werden, sich nicht als krisenfest
erwies, sondern im Gegenteil zum Problemkind, das jetzt Mittel
bindet, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Mit einer
Mischung aus Großmannssucht und Laienschauspielkunst hatten Politiker
jeder Couleur mitspielen wollen in der globalen Finanzwelt. Selbst
die ansonsten in Gelddingen so klug agierenden Sachsen haben sich
aufs Glatteis führen lassen. Altkanzler Helmut Schmidt hat einmal
gesagt, eine, maximal zwei solcher Landesbanken für ganz Deutschland
seien genug. Mit Blick auf die letzten Monate wäre es angebracht, zu
fragen, ob nicht besser alle dieser Bankchefs genauso wie
Nonnenmacher möglichst bald freigestellt werden von ihren bisherigen
Aufgaben.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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