(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Fern der Wirklichkeit Zur Geldpolitik der amerikanischen Notenbank

Geschrieben am 04-11-2010

Cottbus (ots) - Was eine Deflation, eine Phase sinkender Preise,
anrichten kann, erlebt Japan: Seit 20 Jahren kommt das Land nicht aus
den Schwierigkeiten heraus. Dass die amerikanische Notenbank
Deflation erst gar nicht aufkommen lassen will, ist deshalb allzu
verständlich. Wo die Preise sinken, wird nur das Notwendigste
investiert und konsumiert. Ansonsten gilt: warten auf den niedrigeren
Preis. Das lähmt eine Volkswirtschaft. Der amerikanischen Notenbank
scheint deshalb kein Betrag zu klein, um die Deflationsangst mit
Inflationsfantasie zu vertreiben. Weil Pensionskassen und
Versicherungen wegen der niedrigen Zinsen amerikanische Staatspapiere
nicht mehr kaufen, kauft eben die Notenbank: Das wirkt wie Geld
drucken. Dennoch scheint die amerikanische Notenbank die Wirklichkeit
nicht mehr zu erreichen. Die Amerikaner haben gemerkt, dass sie
jahrelang auf Pump gelebt haben. Niedrige Zinsen nutzen sie jetzt
nicht, um weiter mit der Kreditkarte einzukaufen. Sie sparen. Ähnlich
die Unternehmen: Billiges Geld hilft ihnen nicht, wenn die Produkte
nicht stimmen. Die Autokäufer etwa entschieden mit Kaufverträgen und
machten Toyota zum größten Autohersteller der Welt. GM hatte das
Nachsehen. Wenn die Notenbank nun wieder hohe dreistellige
Milliardenbeträge einsetzt, um Banken und Versicherungen
Staatsanleihen abzukaufen: Was machen die Verkäufer mit dem Geld?
Viel spricht dafür, dass es in andere Anlagen, vor allem in Sachwerte
fließt. Deshalb steigen die Aktienkurse. Und die Rohstoffpreise. Auch
die Ärmsten der Armen werden das spüren. In Frankfurt ging gestern
das Wort von der "Katastrophenhausse" um. Mit einer Inflationierung
strukturelle Probleme zuzukleistern, kann nicht gut ausgehen. In
Japan haben schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme die Staatsschuld
auf rund 200 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung gebracht.
Geholfen hat es nichts.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

298989

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: NRW wird beim Finanzausgleich zum Nehmerland = Von Frank Uferkamp Düsseldorf (ots) - Als Jürgen Rüttgers vor fünf Jahren Ministerpräsident wurde, gab er ein ehrgeiziges Ziel aus: Nordrhein-Westfalen werde in den kommenden Jahren Bayern einholen - und zwar auf allen Feldern. Das ist krachend gescheitert. Sowohl bei der Bildungspolitik, als auch bei den wichtigsten Wirtschaftsdaten hinkt Nordrhein-Westfalen weit hinterher. Nun ist eine weitere Wegmarke erreicht, die den Abstieg des alten Industriestandorts markiert. Nordrhein-Westfalen ist vom Zahlmeister zum Nehmerland geworden. Und es steht mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Atommüll: Bielefeld (ots) - Der Castor rollt. Deutschland steht vor einem heißen Wochenende mit Protesten so stark wie in den Hochzeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung Ende der 70er und Mitte der 90er Jahre. Die Proteste werfen mehrere Fragen auf. Gibt es ein Widerstandsrecht gegen die Kernkraft? Ist Gorleben ein geeignetes Endlager und lief die Suche nach einer Lagerstätte bürgernah ab? Zur ersten Frage: Nein, es gibt kein Widerstandsrecht gegen den Atommülltransport. Lautstarke Proteste sind erlaubt, Sabotageakte gleich welcher Art jedoch mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Banken / Landesbanken Osnabrück (ots) - Zugespitzte Lage Möglicherweise ist der Rückzug der BayernLB aus den Fusionsgesprächen mit der WestLB nur Taktik. Die Münchner wissen, dass die WestLB finanziell ruiniert ist. Zudem arbeitet die Zeit gegen die Düsseldorfer. Bis 2011 muss ein Eignerwechsel her. So wollen es die EU-Wettbewerbshüter. Gegen reine Taktik spricht aber, dass die BayernLB selbst angeschlagen ist. Sie hat sich in der Finanzkrise verzockt. So wie die WestLB, die aber auch vorher schon durch unverantwortliche Spekulationen in mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr / Airbus Osnabrück (ots) - Unbehagen fliegt mit Wie begehrte Trophäen stehen sie an normalen Tagen an den Terminals der internationalen Großflughäfen wie Singapur Changi: die Flugzeuge vom Typ Airbus A 380. An einem der weltweit modernsten Drehkreuze der zivilen Luftfahrt drücken die doppelstöckigen Flieger den Stolz von Gesellschaften wie Singapore Airlines, Emirates und eben Qantas aus. Der sehr ernste Zwischenfall an einem Triebwerk eines Riesen-Airbus von Qantas im indonesischen Luftraum hat die allgemeine Bewunderung für den mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Haushalt / Steuern Osnabrück (ots) - Spielraum! Welcher Spielraum? Es ist und bleibt schwindelerregend: Um etwa 2600 Euro pro Stunde steigt gegenwärtig die Staatsverschuldung in Deutschland. Mehr als 1700 Milliarden Euro sind es schon. Allein der Bund wird 2010 etwa 50 Milliarden Euro neue Schulden machen, so viel wie noch nie zuvor in einem Jahr. Zugleich sind für Zinszahlungen 41,7 Milliarden Euro eingeplant. Spielraum für Steuersenkungen, große Reformen oder Ausgabenprogramme sieht anders aus. Im Gegenteil: Wenn jetzt die Steuereinnahmen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht