(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Merkels EU-Rolle

Geschrieben am 27-10-2010

Düsseldorf (ots) - Mit Hauruck-Diplomatie lässt sich in Europa nur
wenig erreichen. Konsens statt Konfrontation lautet das Erfolgsrezept
in dem auf dem Prinzip des Ausgleichs basierenden Club, der
inzwischen 27 Mitglieder zählt. Doch das hat Angela Merkel im Streit
um die Euro-Reform zuletzt nicht mehr beherzigt. Die einst für ihr
Einfühlungsvermögen geschätzte EU-Mittlerin setzt in Sachen
Vertragsänderung plötzlich auf ein Machtwort. Merkels Mission ist
zweifellos wichtig und richtig: Sie will verhindern, dass die
Euro-Zone eine Transfer-Union zur Rettung klammer Krisenstaaten wird,
zulasten des Zahlmeisters Deutschland. Dafür sind nach Berliner
Auffassung Änderungen am EU-Vertrag unerlässlich. Das Problem: Merkel
braucht dafür die Zustimmung aller 27 Staaten. Doch durch ihren
Alleingang mit Nicolas Sarkozy brüskierte die Kanzlerin ihre Partner,
provozierte einen Aufstand gegen das als Diktat empfundene Vorgehen
der großen Zwei. Statt zusammenzuführen, spaltet Merkel Europa.
Deutschland rutscht damit in die unglückliche Rolle des EU-Buhmannes.
Ein inhaltlich richtiges Anliegen ist damit zum nahezu aussichtslosen
Unterfangen geworden. Jetzt kann Merkel nur noch auf eine
Minimallösung hoffen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

297464

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar: Mühsam integriert Düsseldorf (ots) - Nach diesem Sommer musste irgendein Gesetz her. Wochenlang hat die Republik über die verquasten Thesen des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin zum Thema Integration debattiert. Da konnte die Regierung nicht umhin, den Eindruck zu erwecken: Die tun was. Herausgekommen ist ein Gesetz, das die bestehenden Regeln lediglich ein kleines bisschen nachjustiert. Die Tatsache, dass die Regierung mit großem Tamtam eine kleine Änderung verkauft, zeigt zweierlei. Es offenbart zum einen, dass es in der Integrationspolitik mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Banken / Finanzkrise / Bundesverband Osnabrück (ots) - Nach oben offen Das Verhältnis von Politik und Wirtschaft war in der Bundesrepublik seit 1949 durch eine Maxime geprägt: Der Staat setzt den Rahmen, in dem sich Unternehmen entfalten. Eingriffe in die Ökonomie galten als heikel. Die Weltfinanzkrise markierte eine Zäsur: Unvorstellbar große Rettungspakete verhinderten einen Kollaps der Realwirtschaft und der Finanzmärkte. Deutschland will nun die Lehren aus der Krise und dem Umgang mit ihr ziehen. Eine lächerlich kleine Bankenabgabe und schwache Bonusregeln mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Italien / Neapel / Müll Osnabrück (ots) - Tourismus, der stinkt Die Abfallberge in Italiens drittgrößter Stadt zeigen: Die drei Jahre nach Neapels gewaltigster Müllkrise blieben ungenutzt. Das ist ein Skandal. Da lenken auch die halbstarken Sprüche der Regierung Berlusconi - der Verteidigungsminister will Soldaten schicken, der Innenminister gegen Müllhalden-Blockierer hart vorgehen - nicht mehr davon ab, wie macht- und wirkungslos der italienische Staat an einer für seine Bürger so empfindlichen Stelle auftritt. Er hat sich selber in diese Lage mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsmarkt / Oktober Osnabrück (ots) - Krise überwunden Erfreuliche Nachrichten liefert jeder Politiker gern. Daher hat Ursula von der Leyen bereits gestern die Arbeitslosenzahl verkündet und bekannt gegeben, dass sie unter die magische Drei-Millionen-Marke gerutscht ist. Das geschah einen Tag vor dem üblichen Ritual in Nürnberg. Das hat 2007 ihr Vorgänger Franz Müntefering vorgemacht, als er am 1. Mai vorzeitig das Unterschreiten der Vier-Millionen-Marke verbreitete. Es ist ein Jobwunder, wenn jetzt weniger als drei Millionen Arbeitslose mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Ausländer / Integration / Zwangsehe Osnabrück (ots) - Hübsch verpackt Das Integrationspaket der Bundesregierung ist eine Mogelpackung, hübsch eingewickelt und mit schönen Worten präsentiert. Was zählt, ist die Botschaft: Union und FDP beweisen nach langen Debatten Tatkraft in der Integrationspolitik, wollen die Koalitionäre glauben machen. Tatsächlich ändert sich wenig. Wer einen anderen zur Heirat zwingt, muss schon heute mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen. Nichts anderes gilt künftig. Das Problem ist und bleibt, Zwangsehen in abgeschotteten Milieus aufzudecken. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht