(Registrieren)

WAZ: Aussetzung der Wehrpflicht reißt Lücken in den Katastrophenschutz

Geschrieben am 18-10-2010

Essen (ots) - Die von Berlin geplante Aussetzung der Wehrpflicht
wird tiefe Lücken in den deutschen Katastrophenschutz reißen.
Nothilfen bei Naturereignissen wie den Fluten an Oder 1997 und Elbe
2002, die von der Bundeswehr geleistet wurden, oder auch nach
möglichen Terroranschlägen sind in Zukunft infrage gestellt. Das
fürchten die großen Hilfs- und Feuerwehrorganisationen. Sie wollen
deshalb eine sechsmonatige Heimatschutz-Dienstpflicht, die den
Wehrdienst ersetzt. Das berichten die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Montagausgabe). Die konkrete Forderung wird nach WAZ-Informationen
derzeit vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz, Technischem Hilfswerk,
von Wohlfahrtsorganisationen wie Rotem Kreuz, Malteser und Johanniter
und der DLRG formuliert. Die Entwicklung der nächsten Jahre, vor
allem der Klimawandel, lässt nach Meinung der Initiatoren eine
Zunahme der Naturkatastrophen erwarten.

Auch Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
hält die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte in diesem Bereich für
entscheidend: "Die Bundeswehr muss auch zum Schutz vor Katastrophen
wie massiven Schneefällen und Hochwasser da sein", sagte er nach
einer Nato-Tagung.

Ein vom niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU)
vorgelegter Plan ist Grundlage der Forderung der Hilfsorganisationen.
Er sieht vor, die sechs Monate in eine zweimonatige Grundausbildung
zu teilen, die nicht an der Waffe erfolgt, und eine viermonatige
Wahlstation. Sie kann aus dem Dienst bei Bundeswehr, Bundespolizei
oder Katastrophenschutzorganisationen und Feuerwehren bestehen. Eine
weitere zwölfmonatige freiwillige Dienstzeit kann sich anschließen.

Schünemann hält von der Einigung der Regierungskoalition auf
156.000 Berufs- und Zeitsoldaten plus einen "Rumpfwehrdienst" mit
7500 Kurzzeitdienern wenig. "Damit wäre die Erfüllung der vom
Grundgesetz auf die Streitkräfte übertragenen Aufgaben nicht mehr
gesichert." Tatsächlich hat die Bundeswehr immer wieder eingegriffen.
Zum größten Einsatz kam es 2002 beim Elbehochwasser, wo 44.000
Soldaten Dienst taten. 30.000 waren es fünf Jahre zuvor, als die Oder
über die Ufer trat.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

295511

weitere Artikel:
  • Klaus J. Jacobs Preis 2010 wurde für Jugendgewalt-Forscher und Frühförderungsprogramm vergeben Zürich (ots) - Der mit einer Million Schweizer Franken dotierte Klaus J. Jacobs Forschungspreis geht 2010 an die britisch-amerikanisch-israelischen Neuro-Psychologen Terrie Moffitt und Avshalom Caspi für ihre Arbeit über das Wechselspiel von Genen und Umwelt bei Jugendgewalt. Der Klaus J. Jacobs Praxispreis, dotiert mit 200'000 Franken (130'000 Euro), wird Heidemarie Rose und Erika Dähler verliehen. Mit den Vereinen "Opstapje" und "a:primo" haben sie ein innovatives Modell zur Frühförderung von Kindern mit starkem Elterneinbezug mehr...

  • LVZ: Grüne wollen nach Landtagswahl offen prüfen", ob dann noch ein Volksentscheid über "Stuttgart 21" möglich ist Leipzig (ots) - Im Streit um die Zukunft des Bahnhofprojektes "Stuttgart 21" wollen die Grünen "prüfen", ob nach der Landtagswahl im März kommenden Jahres noch ein anschließender Volksentscheid machbar sei. Eine entsprechende Vorbedingung hatte im Land für die Aufnahme eventueller Koalitionsverhandlungen, auch in der Rolle eines Juniorpartners der Grünen, gestellt. Renate Künast, Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, sagte gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe): "Vorbedingungen vor Verhandlungen sollte keiner stellen, mehr...

  • "Bundesministerium für Atomkraft und Konzerninteressen" / Greenpeace-Protest gegen Wiederaufnahme des Endlagerausbaus in Gorleben Berlin (ots) - Rund 40 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace geben heute dem Bundesumweltministerium einen neuen Namen. Es heißt jetzt "Bundesministerium für Atomkraft und Konzerninteressen". Sie tauschen dafür die offizielle Messingtafel am Eingang aus, Kletterer hängen ein gleichlautendes 10 mal 20 Meter großes Transparent an die Hauptfassade des Ministeriums. Greenpeace protestiert damit gegen die Politik des verantwortlichen Ministers Norbert Röttgen (CDU) und die für heute angekündigte Wiederaufnahme der Erkundung des mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Foodwatch lobt Aigners geplanten Internet-Pranger und fordert zusätzliche Maßnahmen gegen Lebensmittelschwindel Berlin / Saarbrücken. (ots) - Die unabhängige Verbraucherorganisation Foodwatch hat den von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) geplanten Internetpranger gegen den Schwindel bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln begrüßt. Der stellvertretende Geschäftsführer der Organisation, Matthias Wolfschmidt, sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) damit erkenne die Bundesregierung endlich an, dass die Verbraucher ein flächendeckendes Problem hätten. "Man findet praktisch in jedem Regal heute Produkte, bei denen Eigenschaften mehr...

  • Bleser: Kein Internetpranger, sondern Wahrheit und Klarheit für den Kunden Berlin (ots) - Bundesministerin Ilse Aigner hat angekündigt, mithilfe eines Internet-Portals mehr Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln voranzutreiben. Hierzu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt den Vorstoß von Bundesernährungsministerin Ilse Aigner, Wahrheit und Klarheit bei der Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln zu fördern. Zusammengeklebte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht