(Registrieren)

Rheinische Post: Wulff in Ankara

Geschrieben am 17-10-2010

Düsseldorf (ots) - von Godehard Uhlemann

Der Türkei-Besuch von Bundespräsident Christian Wulff wird
schwierig. Dabei ist nicht die Türkei das Problem, die Wulffs
Äußerung, dass der Islam ein Teil Deutschlands sei, ausdrücklich
begrüßt. Es sind Teile der deutschen Bevölkerung und ihrer
politischen Führung, die die Worte des Staatsoberhauptes vor dem
Hintergrund einer an Schärfe zunehmenden Zuwanderungsdebatte genau
wägen. Da der Bundespräsident keine Tagespolitik betreibt, wird die
politische Seite seines Türkei-Auftritts mit Argus-Augen von denen
überwacht, die auf Munition für die innenpolitische
Zuwanderungsdebatte hoffen. Der Respekt vor dem Amt des
Bundespräsidenten erfordert aber Zurückhaltung in der Bewertung der
Person. Wer dies außer Acht lässt, beschädigt das Amt und den Mann,
der es ausfüllt. Das Titelblatt eines deutschen Magazins bildet den
Bundespräsidenten als Türken ab. Das ist keine gute Orchestrierung
eines Staatsbesuchs, denn es suggeriert, Wulff verfolge türkische
Interessen. Das ist nicht witzig, es verletzt in unserem
freiheitlichen Gemeinwesen die Würde des Amtes und schadet dem
inneren Frieden. Wulff ist der Repräsentant aller Deutschen, deren
Interessen er vertritt. Er ist nicht der verlängerte Arm Ankaras in
Deutschland.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

295488

weitere Artikel:
  • WAZ: Das Heim als letzter Ausweg. Kommentar von Matthias Korfmann Essen (ots) - Sicher haben fast alle Schwerverbrecher mal als böse Buben angefangen. Eine kriminelle Karriere beginnt früh, und bei manchem ahnt man schon im Kindesalter: Mit dem wird es bestimmt kein gutes Ende nehmen. Den schlechten Start ins Leben verantworten meist die Eltern. Was ist da zu tun? Die Kinder in spezielle Heime schicken, mit 24-Stunden-Intensivbetreuung? Wer nicht so glücklich ist, an seiner Seite liebende und fürsorgliche Eltern zu haben, ist dort wahrscheinlich besser untergebracht als zu Hause. Der lernt mehr...

  • WAZ: Die Besten locken. Kommentar von Wilhelm Klümper Essen (ots) - Warum sollten ein indischer Programmierer, ein marokkanischer Ingenieur oder ein iranischer Arzt mit Sack und Pack nach Deutschland ziehen? Da davon auszugehen ist, dass sie der Weltsprache Englisch mächtig sind, werden sie zunächst ihr Glück in den USA, Kanada und Australien versuchen. Diese Länder werben systematisch Hochqualifizierte zum Nutzen ihrer Nation an. Dagegen ist Deutschland, das bereits heute einen dramatischen Fachkräftemangel verkraften muss, beim Kampf um die besten Köpfe gnadenlos abgehängt. mehr...

  • WAZ: Keine Panik. Kommentar von Angelika Wölk Essen (ots) - Die Gründung eines Arbeitskreises der "Laizisten in der SPD" ist kein Hinweis auf den Untergang des christlichen Abendlandes. Genau genommen ist es nicht einmal eine Überraschung. Schließlich war die SPD bis in die 50er-Jahre äußerst kirchen-kritisch. Von August Bebel, dem Mitbegründer der Partei, ist der Satz überliefert: Christentum und Sozialismus verhalten sich wie Feuer und Wasser. Geändert hat sich das erst mit dem Godesberger Programm der SPD - sonst hätten Politiker wie Georg Leber (katholisch) oder Gustav mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zur Integrationsdebatte Rostock (ots) - Dass Seehofer sich gegen unkontrollierte Zuwanderung wendet und diese ähnlich wie die USA oder Kanada nach nationalem Interesse ausgerichtet haben will, ist legitim. Deutschland braucht in der Tat internationale Fachkräfte, aber neben seinen eigenen offiziell drei Millionen Arbeitslosen nicht auch noch ein buntes Heer von Billiglöhnern. Doch dann muss der Bayer das auch so sagen. Ansonsten führt er eine Gespenster-Debatte und schürt ausländer- und islamfeindliche Ängste. Mit denen lässt sich zwar kurzfristig mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Fachkräftemangel / Zuwanderung Osnabrück (ots) - Die Gefechte von gestern Gegen die Fakten lässt sich auf Dauer nicht argumentieren. Diese Einsicht setzt sich auch in der Union durch. Immer mehr CDU-Politiker schwenken auf eine vernünftige Zuwanderungspolitik um. Sie haben erkannt, dass eine Abschottung dem Land mehr schadet als nützt. Deutschland hat inzwischen zu viele Auswanderer und zu wenig qualifizierte Einwanderer. Hunderttausende Ingenieure, Meister und Fachkräfte fehlen dem Arbeitsmarkt, rund 25 Milliarden Euro oder ein Prozent Wirtschaftswachstum mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht