(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: CSU-Chef Seehofer fordert Zuwanderungsstopp

Geschrieben am 10-10-2010

Cottbus (ots) - Das jüngste Länderspiel gegen die Türkei hat
gezeigt, wie Integration in ihrer schönsten Vollendung funktioniert:
"Unser" Mesut Özil schoss Deutschland in aller Bescheidenheit mit zum
Sieg, und die Fans der Verlierer zeigten sich auf Berlins Straßen
friedlich und entspannt. Leider ist Integration in der Praxis
deutlich vielschichtiger. Vom Unwillen vieler hier lebender Muslime,
Deutsch zu sprechen, wird allenthalben berichtet. Von
Parallelgesellschaften ebenfalls, und davon, dass Deutsche schon im
eigenen Land von einer Minderheit diskriminiert werden. Wer wollte
angesichts dieser unbestreitbaren Tatsachen da von einer gelungenen
Integration sprechen? An der Politik wäre es nun, sich diesen
Herausforderungen ernsthaft zu stellen, wechselseitige Vorurteile
abzubauen, und da, wo es notwendig und praktikabel ist, die Zügel
anzuziehen, um Integrationsverweigerer in die Schranken zu weisen.
Horst Seehofer tut nichts von alledem. Mit seinem Ruf nach einem
Einwanderungsstopp für Menschen "aus anderen Kulturkreisen" bedient
der CSU-Chef lediglich billigstes Stammtischniveau. Als ob sich
Deutschland in einer globalisierten Ordnung mal einfach abschotten
könnte. Schon ein Blick ins Asylgesetz müsste Seehofer eines Besseren
belehren. Doch solche Weiterungen scheinen den Mann aus Bayern nicht
zu kümmern. In der vergangenen Zeit war von Seehofer relativ wenig zu
hören. Der Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Recap Tayyip
Erdogan in Berlin bot da wohl eine passende Gelegenheit, sich auf der
Bühne des Populismus zurückzumelden. Für die Integration im Land geht
Seehofers Schuss nach hinten los.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

294239

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Integrationsdebatte Halle (ots) - Der türkische Premier Reccep Tayyip Erdogan fand die Niederlage von Nuri gegen Mesut wenig lustig. Trotzdem ist er dafür, dass Spieler für das Land antreten, in dem sie lebten. Özil ist gerade nach Spanien gezogen. Ja, in der aktuellen Integrationsdebatte verlieren auch hoch mögende Herrschaften leicht mal den Überblick. Das gilt auch für Bayerns Ministerpräsidenten. Horst Seehofer fordert einen Zuzugsstopp für Menschen aus "anderen Kulturkreisen". Dabei bereiten die Probleme eher im hiesigen Kulturkreis geborene junge mehr...

  • WAZ: Bitte keine Schulexperimente. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein Essen (ots) - Das Schulwesen in NRW ist wohl noch nie so schnell und umfassend umgekrempelt worden wie in den vergangenen Jahren. Die Rüttgers-Regierung wollte schließlich keine Zeit verschwenden. So ging es Schlag auf Schlag: Turboabi, verbindliche Grundschulempfehlung, Kopfnoten. Damit am dreigliedrigen Schulsystem nicht gerüttelt wird, pumpte Schwarz-Gelb viele Millionen in die Hauptschulen, obwohl Eltern und Kinder längst erkannt hatten, dass sie in die berufliche Sackgasse führen. Die NRW-CDU musste erst auf die Oppositionsbank mehr...

  • WAZ: Seehofers Thesen zur Einwanderung - Das Boot ist voll, schon wieder. Leitartikel von Dirk Hautkapp Essen (ots) - Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzenden leicht, noch mehr verbale Wucht zu liefern, um Gehör zu finden. Die Furcht vor einer Parteigründung rechts von der Union liefert zusätzliche Legitimation zum rhetorischen Holzhacken. Vor diesem Hintergrund ist das bewusst unscharf gehaltene Plädoyer zu sehen, Deutschland mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die Sehnsucht nach dem Bewahrenden - Leitartikel Berlin (ots) - Man könnte neidisch werden als Berliner. Hunderttausend versammeln sich an diesem Wochenende in Stuttgart, um gegen den Teilabriss ihres Bahnhofs zu protestieren. Ihr Motiv - bewahren, was ist. Der Bahnhof, so ihr Empfinden, ist ein Wahrzeichen ihrer Stadt, und das soll so bleiben. Weder schnellere Zugverbindungen noch bessere Flughafenanbindung locken sie. Viel zu teuer, zu unnütz, zu zerstörerisch. Von einer neuen Protestkultur ist die Rede - durch und durch bürgerlich statt Schwarzer Block. Selbstbewusste Steuerzahler, mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu Seehofer Ulm (ots) - BMW, Siemens und andere bayerische Weltfirmen verdienen in der Türkei und arabischen Ländern gut - Horst Seehofer kann nur hoffen, dass die Zuständigen dort aus seinem Gerede über einen Zuwanderungsstopp nicht den Umkehrschluss ziehen, ihre Grenzen für deutsche Produkte zu schließen. Doch der um die Stammtisch-Hoheit bemühte CSU-Chef hat schon andere, gelinde gesagt, fragwürdige Parolen ausgestreut und rasch wieder vergessen. Etwa sein Ruf nach Einführung von bundesweiten Referenden, jedoch nur zu EU-Entscheidungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht