(Registrieren)

Westfalenpost: Peking unter Druck

Geschrieben am 08-10-2010

Hagen (ots) - Friedensnobelpreis für Liu Xiaopo

Von Eberhard Einhoff Eine mutige Ehrung für einen Mutigen - klar
und eindeutig ist diesmal die Entscheidung des Nobel-Komitees. Liu
Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis auszuzeichnen, einen in Haft
sitzenden chinesischen Dissidenten, ist ein trefflicher Beschluss,
den die internationale Öffentlichkeit mit Beifall und Respekt
begrüßt.Wie passgenau dieser Treffer sitzt, beweist die rüde wie
somit auch entlarvende Reaktion der chinesischen Führung. In der Tat
ist die Entscheidung aus Norwegen eine Provokation für Peking. Sie
ist es umso mehr, da ihre Wirkung wegen der Weltöffentlichkeit um
vieles tiefer geht als alle bei Staatsbesuchen vorgebrachten
Menschenrechts-Mahnungen. Deren Beachtung wird üblicherweise und
programmgemäß in kleinem Rahmen hinter verschlossenen Türen
eingefordert. Von massivem Druck der chinesischen Staatsführung auf
das Komitee wird berichtet, Liu auf keinen Fall auszuzeichnen. Sich
diesem Druck des antidemokratischen Wirtschaftsgiganten nicht gebeugt
zu haben, beweist Rückgrat und Unabhängigkeit. Deshalb sollte
möglichst große Unterstützung in internationalen Reaktionen die
Entschiedenheit des Komitees zusätzlich bestärken. Der nun
Hochgeehrte sitzt im Gefängnis, der Freiheit beraubt, für die er sich
über Jahre intensiv und unerschrocken eingesetzt hat. Die
kommunistische Führung wird schon sehr genau überlegen müssen, wie
sie mit ihm umgehen soll. Ihn freizulassen, wäre die naheliegendste
Entscheidung, die Peking großen Beifall und Anerkennung bringen
würde. Doch den damit verbundenen Gesichtsverlust wird man sich nicht
zumuten - schließlich wäre das ganze System in Frage gestellt.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

294146

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: zu Stuttgart 21 Stuttgart (ots) - Die Streitfrage oben bleiben oder tiefer legen ist an die Peripherie gerückt. Im Mittelpunkt steht das Bürgeraufbegehren gegen die etablierte Politik - paradoxerweise unter Mitwirkung der ebenfalls längst etablierten Grünen. Dafür ist Stuttgart 21 eine Metapher. Die Ereignisse in Stuttgart werden manches verändern - vermutlich am wenigsten die Trassenführung der Bahn. Der Erfolg der unzufriedenen Bürger dürfte in einer Reform politischer Willensbildung bestehen. Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen - so könnte mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Friedensnobelpreis Halle (ots) - Wieder würdigt das Komitee die Verdienste eines leidenschaftlichen Freiheitskämpfers. Zu Recht hat es sich über Drohungen der Regierung in Peking hinweg gesetzt. Politiker müssen taktieren, wenn sie die Menschenrechtslage in China ansprechen. Das unabhängige Nobelkomitee muss es nicht. Es kann die Missetaten eine Weltmacht ungeschminkt anprangern. Chinas Dissidenten brauchen auch realpolitische Hilfe. Stimmt. Aber ein unüberhörbares Signal für die Freiheit tut ihnen nicht weniger gut. Originaltext: mehr...

  • Rheinische Post: Würdiger Nobelpreisträger Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Martin Kessler: Viele Deutsche werden wohl einem möglichen Friedensnobelpreisträger Helmut Kohl nachtrauern. Aber der chinesische Dissident Liu Xiaobo hat als Vorkämpfer für mehr Demokratie die Auszeichnung zweifellos verdient. Die Preisverleiher, das norwegische Parlament, zeigten sich sogar ausgesprochen mutig. Denn seit die Supermacht China ihre Interessen in aller Welt teilweise mit Brachialgewalt verfolgt, ist die Würdigung eines "Staatsfeindes" nicht ohne Risiko. Es ist aber nicht mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Friedensnobelpreis Ulm (ots) - Ein Chinese bekommt den Friedensnobelpreis - und das stiftet zunächst Unfrieden. Chinas Regierung zürnt und findet harte Worte für die Auszeichnung von Liu Xiaobo. Für sie ist er ein rechtmäßig verurteilter Verbrecher. Und doch gehen von seiner Ehrung auch versöhnliche, vielleicht sogar konstruktive Signale aus - für alle Beteiligten. Liu steht für eine prinzipienfeste, aber dialogbereite Strömung unter Chinas politischen Aktivisten. Die Wahl anderer chinesischer Kandidaten hätte die radikalen Hardliner gestärkt. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Friedensnobelpreis = von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Auch wenn Helmut Kohl wiederum leer ausging Hut ab vor dem Mut zu dieser Wahl Martin Vogler Im Internet kursiert eine ironisch-bissige Frage: Wann war eigentlich das letzte Jahr, in dem Helmut Kohl nicht für den Friedensnobelpreis nominiert wurde? Angeblich richtige Antwort: 1988, also das Jahr, bevor die Mauer fiel. Die Schmonzette zeigt das Dilemma, in dem der geistig rege aber körperlich angeschlagene Kanzler der Deutschen Einheit und Mitgestalter der europäischen Entspannung steckt. Er selbst mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht