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Initiativen von kirchlichen Missbrauchsopfern solidarisieren sich

Geschrieben am 23-09-2010

München - Ettal - Berlin (ots) - Während in Fulda die Deutsche
Bischofskonferenz hinter geschlossenen Türen über die Fragen der
finanziellen Entschädigung berät, solidarisieren sich Betroffene von
Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen. Die Opfer kritisieren die
mangelnde Beteiligung an der Präventions- und
Entschädigungsdiskussion. Zugleich danken die Betroffeneninitiativen
der unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung Christine Bergmann
für ihr Engagement gegenüber den Opfern. Gleichzeitig fordern sie
jedoch die sofortige Einbeziehung in die Gespräche am RUNDEN TISCH.
Unabhängig davon planen bayerische Politiker eine Gesetzesinitiative
im Rahmen der Wiedergutmachungsproblematik.

Bereits Ende August 2010 stellten die Deutschen Bischöfe eine
Überarbeitung ihrer Leitlinien für den Umgang bei sexuellem
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in ihren Einrichtungen vor.
Allerdings wurde darin die Frage nach Höhe und Umfang einer
Entschädigung offen gelassen. Auch der von der Bundesregierung ins
Leben gerufene RUNDE TISCH gab darauf bisher keine Antwort.

Dies kritisiert nicht nur die Vereinigung Ettaler Misshandlungs-
und Missbrauchsopfer, sondern auch der Zusammenschluss von Opfern in
Einrichtungen des Jesuitenordens, der ECKIGE TISCH. Deren Sprecher
Matthias Katsch fordert wie der Vereinsvorsitzende in Ettal, Robert
Köhler, die Einbeziehung der Betroffenen bei der Aufarbeitung und der
Frage nach Prävention und Entschädigung.

Auch die Ettaler Opfervereinsanwälte Stephan J. Lang und Markus
Pohle sind mit der bisherigen Arbeit des RUNDEN TISCHES nicht
glücklich, weil neben der fehlenden Mitsprache bis heute kaum
greifbare Ergebnisse für die Geschädigten vorliegen. Diese Auffassung
teilt auch die Berliner Anwältin Manuela Liane Groll, die zahlreiche
Betroffene vertritt, die sich am ECKIGEN TISCH organisiert haben.

Die jetzige Solidarisierung beider Opferinitiativen bezieht sich
auch darauf, dass bisher ein politisches Bekenntnis auf Bundes- oder
Landesebene zum Versagen staatlicher Stellen im Bereich der Heim- und
Schulaufsicht gänzlich fehlt. Lediglich die Bayerischen
Landtagsabgeordneten Florian Streibl und Peter Meyer machten darauf
vor wenigen Wochen mit einer Anfrage ihrer Fraktion (Freie Wähler)
gegenüber der Bayerischen Staatsregierung aufmerksam. Eine zufrieden
stellende Antwort des zuständigen Staatsministeriums blieb bis heute
aus. Streibl begrüßt allerdings auch die positive Entwicklung im
Kloster Ettal, die er vor allem auf den "modifizierten
Täter-Opfer-Ausgleich" zurückführt. Dieser Lösungsansatz könnte
künftig im Rahmen einer von Streibl geplanten Gesetzesinitiative
bundesweit Anwendung finden.

Weitere Vorschläge zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals werden
auch auf einem am 25. und 26. 09.2010 in Berlin stattfindenden
Opferkongress diskutiert werden
(http://www.aus-unserer-sicht-kongress.de/). Dieses Treffen könnte
somit auch einen wichtigen Schritt zur bundesweiten Solidarisierung
von Betroffenen und ihren Initiativen bedeuten.

Pressekonferenz:
am 24.09.2010 um 10:15 Uhr
in der Anwaltskanzlei Dr. Lang und Kollegen
am Promenadeplatz 9 in 80333 München

(um Anmeldung wird bis zum 23.9. / 17.00 Uhr gebeten unter:
office@anwaltskanzlei-muenchen.de )

Originaltext: Rechtsanwälte Dr. Lang & Kollegen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79617
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79617.rss2

Pressekontakt:
Verantwortlich:
Ettaler Missbrauchs- und Misshandlungsopfer e.V. (
http://ettaler-missbrauchsopfer.de )
Eckiger Tisch ( www.eckiger-tisch.de )
Rechtsanwälte Dr. Lang & Kollegen ( www.anwaltskanzlei-muenchen.de )
Rechtsanwältin Manuela Liane Groll ( www.rain-groll.de )
Bayerischer Landtag Fraktion Freie Wähler ( www.fw-bayern.de )


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