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Westfälische Rundschau: Kommentar VW-Gesetz gekippt

Geschrieben am 23-10-2007

Dortmund (ots) - Endlich - der Freiheit eine Bahn, der Freiheit
von Unternehmen und Heuschrecken, Firmen aufzukaufen. Den
Europa-Richtern sei für ihr Urteil gegen das VW-Gesetz ebenso Dank
wie der EU-Kommission für ihren jahrelangen Kampf unter dem Motto:
"Freier Handel über alles." Denn dann wird alles gut.

Solche Einseitigkeit Brüsseler Wirtschaftspolitik ist schon
bemerkenswert. Dabei ist der Erfolg vor Gericht beinahe schon ein
Schuss ins eigene Kommissarsbein. Denn was passiert nun, nachdem die
blockierende Macht des Landes Niedersachsen bei VW ausgehebelt wurde:
Porsche wird sich die Mehrheit sichern - und damit ist größeres
Interesse anderer Unternehmen und Fonds so gut wie erloschen. Und
Porsche wiederum ist schon gar nicht zu kaufen, solange die
Familienaktionäre nicht aufgeben (wozu sie keinen Anlass haben).

Und genau aus diesem Grund haben in Deutschland Politik und
Wirtschaft fast einhellig Porsches Coup begrüßt: VW landet in einem
sicheren Hafen. Dass die VW-Werker darüber möglicherweise anders
denken, wie der Streit um die Mitbestimmung im künftigen
Porsche-Konzern beweist, ist eine ganz andere Sache. Doch bei welcher
Fusion wird schon nach der Meinung der Beschäftigten gefragt?

Nicht nur über den speziellen Streit in Sachen VW ist die Zeit
schlicht hinweggegangen: Selbst die Freihändler der EU-Kommission
rudern derzeit vorsichtig zurück. Nun ist plötzlich doch denkbar,
dass man feindliche Aufkäufe von "Schlüsselindustrien" durch
ausländische Konzerne (vor allem vom Staat gesteuerte) verhindern
will - wie es im Übrigen heute schon bei Rüstungsfirmen der Fall ist.

Aber naturgemäß wird sehr unterschiedlich gewertet, was eine
Schlüsselindustrie ist. Warum soll für Niedersachsen das große VW
weniger wichtig sein als die relativ kleine Werft HDW? Um die
Beantwortung solcher Fragen hat sich Brüssel bisher regelmäßig
herumgemogelt.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

Pressekontakt:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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