| | | Geschrieben am 22-10-2007 Grünes Licht für die Dieselpartikelfilter-Nachrüstung
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 Berlin (ots) - Auch Partikelfilter der Firma Bosal bei
 Nachprüfungen des Kraftfahrtbundesamts durchgefallen - Warnungen der
 DUH bestätigt - Verkehrsminister Tiefensee darf betroffenen
 Autofahrern nicht länger Hilfe verweigern - DUH fordert Rückrufaktion
 für Betrugsfilter der Firmen GAT, für baugleiche Systeme von
 Tenneco/Walker sowie Bosal - Grüne Feinstaubplaketten und
 Steuerbefreiung darf es nur für funktionierende Filter geben
 
 Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat am späten Freitagnachmittag
 bestätigt, dass die Nachrüst-Partikelfilter der Firma Bosal bei einer
 behördlich angeordneten Nachprüfung durchgefallen sind und nicht den
 gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Zuvor hatte das KBA bereits
 die Betriebserlaubnis für fünf Partikelfiltersysteme der Firma GAT
 zurückgezogen.
 
 Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) reagierte erleichtert auf die
 Bekanntgabe der Ergebnisse der KBA-Überprüfung. Damit gebe es jetzt
 endgültig  "grünes Licht" für die flächendeckende Nachrüstung
 seriöser  Filtersysteme in Diesel-Pkw. "Die Warnung der DUH vor
 minder wirksamen Partikelfiltern wurde nun durch amtliche Nachprüfung
 bestätigt. Nach zehn Wochen Warten auf die Ergebnisse muss
 Verkehrsminister Tiefensee jetzt für Klarheit sorgen. Die Erweiterung
 des Verkaufsstopps auf die mit den GAT-Filtern baugleichen Systeme
 von Tenneco/Walker und die nun gescheiterten Bosal-Systeme genügt
 dazu nicht. Tiefensee muss auch den etwa  60.000 Autofahrern
 Soforthilfe leisten, die in den letzten Monaten im Vertrauen auf das
 KBA-Prüfzeichen eines der Betrugssysteme haben einbauen lassen. Über
 die Werkstätten muss nun ein Rückruf und Austausch der
 minderwirksamen Filter veranlasst werden, deren Kosten die Hersteller
 der durchgefallenen Systeme übernehmen müssen", forderte
 DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
 
 Darüber hinaus müsse das nun erwiesenermaßen untaugliche
 Zulassungsverfahren für Partikelminderungssysteme dringend
 nachgebessert werden. Die Ergebnisse der erst nach entsprechenden
 DUH-Presseveröffentlichungen gestarteten Nachprüfungen seien der
 Beweis dafür, dass der Verzicht auf jegliche amtliche
 Wirksamkeitskontrolle bei der Erteilung der KBA-Plakette für
 Nachrüstfilter in Verbindung mit einer Steuerförderung in Höhe von
 800 Millionen Euro von einigen als "Einladung zum Betrug" aufgefasst
 wurde. Vor allem fehle bisher ein wirksamer Schnelltest zur
 vereinfachten Prüfung der Filter. Es sei "einfach unprofessionell",
 zur Überprüfung der Wirksamkeit von Partikelfiltern eine 4.000
 "Fahrkilometer" umfassende Untersuchung verlangen zu müssen, die mehr
 als acht Wochen Zeit in Anspruch nimmt, erklärte Resch.
 
 Scharf kritisierte Resch die bisherige Weigerung des
 Verkehrsministeriums sowie des nachgeordneten KBA, die bereits
 verbauten Betrugssysteme amtlich zurückzurufen. Die nun vorliegenden
 Prüfergebnisse hätten ergeben, dass zum Beispiel die Systeme der
 Firma GAT entweder zu erheblichen Spritmehrverbräuchen und einer
 Gefährdung der Motoren führen oder zuletzt nach einer ungenehmigten
 Umkonstruktion katastrophale Filterwirkungsgrade aufweisen. Zudem
 entfalle mit dem Entzug der Betriebserlaubnis für die betroffenen
 Filtersysteme automatisch die Rechtsgrundlage für die Steuerbefreiung
 in Höhe von 330 Euro.
 
 Entscheidend sei für die DUH die Verlässlichkeit der amtlich
 ausgegebenen Feinstaubplaketten. Die von hohen Feinstaubbelastungen
 geplagten Bürgerinnen und Bürger müssten sich darauf verlassen
 können, dass in mit Umweltzonenplaketten gekennzeichneten Diesel-Pkw
 auch seriöse Filtersysteme eingebaut seien. Andernfalls sei eine
 Glaubwürdigkeitskrise für die Filternachrüstung insgesamt
 unvermeidbar. Notfalls werde die DUH die Ansprüche der Betroffenen
 auf funktionierende Partikelfiltersysteme mit Musterklagen
 durchsetzen, kündigte Resch an. Unter www.duh.de hat die DUH eine
 rechtliche Bewertung des Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA) in
 Ratingen veröffentlicht, auf deren Basis betroffene Autohalter bei
 ihrer Einbauwerkstatt den kostenfreien Austausch der Betrugsfilter
 gegen ein funktionierendes System durchsetzen können.
 
 Resch nannte das Verhalten der Behörden in dem Skandal um
 minderwertige Nachrüstfilter "nach wie vor nicht nachvollziehbar".
 Unklar sei, warum die Behörden erst nach der Veröffentlichung negativ
 verlaufener Vergleichstests durch die DUH eine Überprüfung der
 bereits länger auffälligen Scheinfilter in Auftrag gaben. So liegen
 dem Bundesumweltministerium bereits seit Oktober 2006 selbst in
 Auftrag gegebene, alarmierende Testergebnisse eines unabhängigen
 Schweizer Prüfinstituts zum GAT-System vor. Seit dem März 2007 wurden
 zudem fast monatlich neue negative Testergebnisse diverser
 Prüfinstitute bekannt. Dennoch behauptet das KBA in einer
 schriftlichen Stellungnahme gegenüber der DUH, erst im August nach
 entsprechenden Pressemeldungen der DUH erstmals auf die
 Betrugssysteme aufmerksam geworden zu sein. So begründet das KBA die
 verspätete Reaktion auf den Filterskandal.
 
 Originaltext:         Deutsche Umwelthilfe e.V.
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
 
 Pressekontakt:
 Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH),
 Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de), Tel.: 030/258986-0,
 Fax: 030/258986-19, Mobil 0171/3649170, E-Mail: resch@duh.de
 
 Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
 Berlin; Tel.: 030 258986 -0, Mobil: 0171 5660577,
 Fax: 030 258986-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de
 
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