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Frau Merkels Gespür für Öl. Vor zehn Jahren verboten Deutschland, Dänemark und die Niederlande den Ausbau der Ölförderung im Watt. Der WWF warnt vor der Aushöhlung des Wattenmeerplans.

Geschrieben am 21-10-2007

Hamburg/Husum (ots) - Der WWF sieht in dem "Trilateralen
Wattenmeerplan" zum Schutz der einmaligen Naturregion in der Nordsee
einen "Meilenstein im Umweltschutz". Vor zehn Jahren, am 22. Oktober
1997, verabschiedeten Dänemark, Deutschland und die Niederlande das
Abkommen. Die von der Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer
damaligen Funktion als Bundesumweltministerin unterschriebene
Erklärung sieht unter anderem einen Verzicht auf neue Öl- und
Gasförderungen in den Schutzgebieten des Wattenmeeres vor.

Diese Regelung ist nach Ansicht des WWF durch von der RWE Dea AG
beabsichtigte Ölbohrungen in Wattenmeer-Nationalparken in Gefahr.
"Wir hoffen, Frau Merkel und die Landesregierungen stehen auch heute
noch hinter dem Beschluss und verweigern die Genehmigung. Weitere
Ölförderungen in den Nationalparken sind inakzeptabel", erklärte der
Leiter des WWF Wattenmeerbüros in Husum, Hans-Ulrich Rösner.

Der WWF befürchtet, dass die Planungen für die neuen Ölbohrungen
sogar die von den Niederlanden und Deutschland angestrebte
Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe bei der UNESCO
gefährden könnte.

Der Konzern RWE Dea plant die Suche nach neuen Ölvorkommen im
niedersächsischen und im schleswig-holsteinischen Wattenmeer. "Von
den geplanten Bohrstellen könnte Öl aber nur durch neue Förderanlagen
innerhalb der Nationalparke gewonnen werden. Das stünde klar im
Widerspruch zum Wattenmeerplan", so Rösner. Eine Ausnahme bildet die
bereits seit Mitte der 1980er Jahre betriebene Ölplattform
"Mittelplate" im schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Nationalpark.
Doch allein um den Betrieb dieser einen Plattform aufrecht zu
erhalten würde die Natur immer wieder mit erheblichen Eingriffen
geschädigt, kritisiert der WWF.

Mit dem Wattenmeerplan legten Deutschland, Dänemark und die
Niederlande 1997 erstmals klare Kriterien für den gemeinsamen Schutz
des Wattenmeeres fest. "Eindeichungen wurden ebenso verboten wie die
Jagd auf Zugvögel. Die Staaten haben damals festgeschrieben, dass
sich das Wattenmeer so natürlich wie möglich entwickeln soll",
erläuterte WWF-Wattenmeerexperte Hans-Ulrich Rösner. Trotz vieler
vager Formulierungen sei das Dokument ein großer Fortschritt für den
Schutz des grenzübergreifenden Naturraumes.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Dr. Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros in Husum, Tel.
0162-2914456, roesner@wwf.de


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