| | | Geschrieben am 17-10-2007 Ilja Seifert: Pflegereform - alle Versprechen über Bord geworfen
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 Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat heute den  Gesetzentwurf zur
 Reform der Pflegeversicherung beschlossen. Dazu erklärt der
 Pflegexperte der Fraktion DIE LINKE, Ilja Seifert:
 
 Dass die Gesundheitsministerin beim ursprünglich geplanten
 zweiwöchigen bezahlten Pflegeurlaub dem Druck der Union nachgegeben
 und den Rückwärtsgang eingelegt hat, ist nur ein Beispiel für den
 Kleinmut, mit dem die Reform der Pflegeversicherung von der
 Bundesregierung angegangen wird.
 
 Von den im Koalitionsvertrag gemachten Zusagen ist im jetzt vom
 Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf so gut wie nichts
 übriggeblieben. Die soziale Diskriminierung Pflegebedürftiger wird
 fortgesetzt. Weder kommt es zur Einbeziehung der privaten in die
 gesetzliche Pflegeversicherung, noch werden durch einen modernen
 Pflegebegriff der Teilhabeanspruch und die Assistenzfunktion neu
 geregelt.
 
 Die Bundesregierung verfolgt bei der Reform vor allem ein Ziel:
 Sie will die Ausgaben für Betreuung und Pflege niedrig halten. Zahlen
 sollen stattdessen die Familien. Dass unter dieser Prämisse eine
 wirkliche Reform gar nicht möglich ist, liegt auf der Hand.
 
 Gegeizt wird an allen Ecken und Enden. Viele Pflegebedürftige
 sollen gerade einmal 10 Euro mehr im Monat erhalten. Bei den
 stationären Pflegestufen I und II sind überhaupt keine Erhöhungen
 vorgesehen. Die steigenden Kosten der Heimbetreuung werden damit
 weiter auf die Betroffenen, ihre Angehörigen oder die Sozialämter
 abgewälzt. Auch die Einbeziehung von Demenzkranken hat mit maximal
 6,57 Euro Unterstützung pro Tag nur Almosencharakter.
 
 Bestraft werden durch die Reform die ohnehin stark belasteten
 Pflegekräfte. Für gutes und motiviertes Personal sollten endlich auch
 gute und motivierende Löhne gezahlt werden. Aus den nur marginal
 angehobenen Mitteln der Pflegeversicherung ist das aber nicht zu
 leisten.
 
 Eine der Realität gerecht werdende Pflegereform sieht anders aus.
 Sie erfordert zuallererst einen Pflegebegriff, der Teilhabe
 ermöglichende Assistenz in den Mittelpunkt stellt. Und sie braucht
 eine zukunftsfeste Finanzierungsbasis, wie sie am ehesten durch die
 Umstellung der Pflegeversicherung auf das Bürgerversicherungsmodell
 gewährleistet wäre.
 
 Originaltext:         DIE LINKE
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 Pressekontakt:
 DIE LINKE.
 Fraktion im
 Bundestag
 Hendrik Thalheim
 Tel.:  030/22752800
 Mobil: 0172/3914261
 Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
 
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