(Registrieren)

Oskar Lafontaine: Aufschwung 2007 - steigende Preise, sinkende Realeinkommen

Geschrieben am 17-10-2007

Berlin (ots) - Zur heftigen Beschleunigung der monatlichen
Inflationsrate, insbesondere durch die horrenden Preissteigerungen
bei Grundnahrungsmitteln, Treibstoffen und Strom erklärt der
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Oskar Lafontaine:

Die auf 2,4 Prozent angestiegene Inflationsrate aufgrund der
horrenden Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln (z.B. 43,1
Prozent für Butter), Treibstoffen und Strom treffen besonders die
Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen. Ihre Ausgaben für die
Güter des täglichen Bedarfs beanspruchen bekanntlich einen hohen
Anteil ihres Einkommens. Aus diesem Grund war auch die von der Großen
Koalition durchgesetzte Mehrwertsteuererhöhung sozial ungerecht.
Diese massive Fehlentwicklung wird zudem dadurch verdeckt, dass die
Bundesregierung die jahrzehntelange Erhebung gesonderter Preisindizes
für Haushalte mit mittleren und geringen Einkommen durch das
statistische Bundesamt ersatzlos gestrichen hat.

Entgegen der Behauptung der Bundeskanzlerin nimmt die Mehrzahl der
Menschen derzeit nicht am Wachstum der Einkommen, sondern an den
Preissteigerungen für Konsumgüter teil: Während die Lohnzuwächse
weiterhin entweder ganz ausbleiben oder den durch
Produktivitätszuwächse erhöhten Verteilungsspielraum nicht
ausschöpfen, steigen die Preise für Güter des täglichen Bedarfs
sprunghaft an. Darauf hat die Bundesregierung keine Antwort. Sie hat
versäumt, auf den Strommärkten die Bedingungen für einen
funktionierenden Wettbewerb zu erzwingen. Ebenso hilflos reagiert sie
auf die Machtkonzentration im Lebensmittelbereich, die durch nichts
gerechtfertigte exzessive Preissprünge bei Milch-, Getreide- und
Fleischprodukten ermöglicht.

DIE LINKE hat dazu Vorschläge gemacht. Sie hat einen Antrag in den
Deutschen Bundestag eingebracht, die Stromnetze zu verstaatlichen, um
die Marktmacht der vier großen Stromkonzerne zu brechen. Eine Studie
der jedes Sozialismus unverdächtigen Deutschen Bank hat dieser
Forderung wenige Monate später Nachdruck verliehen. CDU/CSU, SPD, FDP
und Grüne haben unseren Antrag abgelehnt.

Die Bundesregierung zögert weiter, die Macht weniger großer
Konzerne zu brechen und mehr Wettbewerb auf der Erzeuger- und
Handelsseite zu erzwingen. Dadurch wird erneut die Mehrheit der
Bürgerinnen und Bürger mit mittleren und niedrigen Einkommen,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Rentnerinnen und Rentner,
Studentinnen und Studenten und die Empfängerinnen und Empfänger
sozialer Leistungen zur Kasse gebeten. Sie müssen sich durch die
Worte der Bundeskanzlerin, Deutschland habe Grund zur Zuversicht,
verhöhnt vorkommen. Die Einkommenssteigerungen gehen an ihnen vorbei,
dafür werden sie von den Preissteigerungen voll getroffen.

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

98849

weitere Artikel:
  • Die positive Stimmung in der Landwirtschaft verstetigt sich - Neues Konjunkturbarometer bestätigt aber Einbruch in der tierischen Veredlung Berlin (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - (DBV) Das wirtschaftliche Klima in der deutschen Landwirtschaft hat sich auf hohem Niveau nochmals verbessert. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Erhebung des Konjunkturbarometers Agrar im September/Oktober 2007. Der Index, der sich aus der Einschätzung der aktuellen und der zukünftigen wirtschaftlichen Lage der Landwirte zusammensetzt, erreicht 38,3 Punkte nach mehr...

  • Stärkere Zusammenarbeit von Staat und Stiftungen für Integration durch Bildung Berlin/Düsseldorf (ots) - Staat und Stiftungen wollen künftig auf dem Gebiet der Integration durch Bildung stärker zusammenarbeiten. "Wir brauchen eine strategische Partnerschaft für Integration", sagte die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer, zum Abschluss des Internationalen Symposiums "Integration durch Bildung im 21. Jahrhundert - eine Herausforderung für Public-Private-Partnerships". Stiftungen hätten die Notwendigkeit, aber auch die Chancen von Integration mehr...

  • Einladung zur Pressekonferenz SoVD stellt Berliner Erklärung vor Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, bei der 16. Bundesverbandstagung des Sozialverband Deutschland (SoVD), die vom 24. - 26. Oktober stattfindet, wird eine Berliner Erklärung mit sozialpolitischen Forderungen verabschiedet. Wir möchten Ihnen die Forderungen vorstellen und laden Sie herzlich zur Pressekonferenz mit SoVD-Präsident Adolf Bauer ein: Donnerstag, den 25. Oktober um 10.30 Uhr im Hotel Estrel, Raum Paris Sonnenallee 225 12057 Berlin Für 11.45 Uhr hat sich als Gastredner Franz Müntefering, Vizekanzler und mehr...

  • Ulrich Maurer: Beck macht viel Lärm um wenig Berlin (ots) - Zur aktuellen Debatte über die Sozialreformen erklärt Ulrich Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer: Die Inszenierung um Kurt Becks "Sieg" über Franz Müntefering bei einer möglichen Verlängerung des Arbeitslosengeldes I für Ältere verdeckt, dass der SPD-Chef viel Lärm um wenig soziale Veränderung macht. Das längere Arbeitslosengeld I ist bis maximal 2011 befristet. Die Rente erst ab 67 wird in keiner Weise angetastet, der flexiblere Renteneintritt kommt als Prüfauftrag daher. Bei der Besserstellung der Hartz IV-Betroffenen mehr...

  • Müntefering: 8.000 Euro Prämie für einen Auszubildenden Bundesarbeitsminister legt Eckpunkte zur Förderung von Schulabgängern vor Berlin (ots) - Unternehmer, die mehr Jugendliche ausbilden, als sie selbst im Betrieb benötigen, sollen in Zukunft mit 5.000 Euro je Lehrling belohnt werden. Betriebe, die schwer vermittelbare Jugendliche einsetzen, sollen sogar 8.000 Euro bekommen. "Besonderer Unterstützung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes bedürfen individuell benachteiligte Altbewerber", heißt es in dem Eckpunkte-Papier, das VANITY FAIR vorliegt. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering plant zudem, "bis Ende 2008 200 zusätzliche Berufsberater und 200 zusätzliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht