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Börnsen: Das Fest auf der Wartburg, ein Ereignis das Aufmerksamkeit verdient

Geschrieben am 16-10-2007

Berlin (ots) - Anlässlich des diesjährigen Wartburgfestes erklärt
der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:

Das Herbsttreffen von Burschenschaften auf der Wartburg am 18.
Oktober 1817 war mehr als ein aufmüpfiger Studentenprotest. Es war
der eigentliche, erstmals landesweit wahrgenommene Anfang eines
langen Weges zu Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in
Deutschland. Man machte Front gegen die autoritäre Obrigkeit, ob die
der Fürsten oder Kirchen. Man kritisierte die Kleinstaaterei,
forderte mehr gesamtstaatliches Denken und Handeln, einhergehend mit
dem Ziel einer "deutschen Republik". Man forderte ungestüm
Unabhängigkeit, absolute Freiheit, frisch und fromm, unbekümmert
einige, von tiefer Sorge um die Zukunft des Vaterlandes geprägt
andere.

Das Wartburgereignis dokumentierte gleichzeitig einen Aufbruch zu
mehr Besinnung auf das Gemeinsame, Mitverantwortung als Student für
seine Universität, Mitverantwortung für staatliches Handeln, kritisch
zu sein bei Mangel an rechtstaatlichen Strukturen. Und, die
Zusammenkunft der rund 500 Freiheitsfordernder schärfte auch das
Bewusstsein, erst durch die Bildung von Bündnissen Gleichgesonnener
durchsetzungsfähig sein zu können. Dass Reformen im
Vielstaaten-Deutschland machbar waren, hatten die Wartburger direkt
vor den Augen. Das Herzogtum Sachsen, Weimar, Eisenach hatte als
erstes Land dank zweier fortschrittsorientierter liberaler Männer,
des Großherzogs und seines Ministers Johann Wolfgang von Goethe, eine
Verfassung zur Staatsräson Wirklichkeit werden lassen, ein
Grundgesetz, das erstmalig in der deutschen Geschichte eine
umfassende Presse- und Meinungsfreiheit einschloss. Doch auch ein
unsägliches Resultat schufen die Eiferer auf diesem Bergfest, die
Bücherverbrennung, um damit auch Napoleons Fremdherrschaft
abzustrafen. Ein Vorgang, den später Heinrich Heine mit den Worten
geißelte: "Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher verbrennt,
verbrennt man auch am Ende Menschen." Sein konkreter Bezug war jedoch
die Verbrennung des Korans in Granada 1821, nicht die Wartburg.

Die Karlsbader Beschlüsse haben dann der zarten Pflanze Freiheit
das Wachstum geraubt. Erst mit dem Hambacher Fest und dem
Revolutionsjahr 1848 wurde aller Welt wieder deutlich, dass die
Signale von der Wartburg Bürger-Wirkungen erzielt hatten, der Ruf
nach Freiheit und staatlicher Einheit wieder aufgenommen wurde. Doch
was blieb waren die Farben der Fahne. Schwarz, Rot, Gold.

Dass in diesen Tagen so manche Schule das Wartburg-Manifest zum
Anlass für die Verdeutlichung des Freiheitsgedankens unseres Landes
nimmt, ist zu begrüßen. Denn die Parolen und Appelle haben bis heute
an Aktualität nicht verloren.

An der Spitze der politischen Forderungen des Wartburgfestes stand
die Forderung nach Freiheit und nationaler Einheit. Am 3. Oktober
1990 wurde die deutsche Einheit in Freiheit vollendet. Angestoßen
wurde sie durch die friedlichen Massendemonstrationen mit den
Forderungen zunächst nach Freiheit und schließlich nach nationaler
Einheit. So war die deutsche Wiedervereinigung das Ergebnis einer
gewaltfreien Revolution "von unten". Eine historische Zäsur, für
Deutschland und für das freie Europa. Daran sollten wir uns auch an
diesem Tag erinnern, wenn der ersten Bekundungen des Freiheits- und
Einheitswillens der Deutschen gedacht wird. Und wir sollten diesen
Tag einmal mehr als Aufforderung verstehen, den Themen Freiheit und
Einheit zu einem verstärkten Stellenwert zu verhelfen. Die Errichtung
eines Freiheits- und Einheitsdenkmals, wie es in breiten Teilen des
Parlaments begrüßt wird, wäre dafür ein geeignetes Mittel, aber es
sollte die gesamte Freiheitsgeschichte Deutschlands berücksichtigen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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