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CBM: Behinderte Menschen sind die größte Minderheit weltweit

Geschrieben am 11-10-2007

Berlin/Bensheim (ots) - Bei der Einforderung von Menschenrechten
und bei der Bekämpfung der weltweiten Armut müssen die Belange von
Menschen mit Behinderungen einbezogen werden. In dieser Forderung
waren sich alle Experten bei einem Parlamentarischen Abend einig, zu
dem die CBM (Christoffel Blindenmission) am 10. Oktober in die
Hessische Landesvertretung in Berlin eingeladen hatte.

"Behinderte Menschen stellen mit rund zehn Prozent Anteil an der
Weltbevölkerung die größte Minderheit weltweit", erklärte Rika Esser,
Lobbybeauftragte der CBM: "Menschen mit Behinderungen sind in der
armen Bevölkerung überrepräsentiert. Wer arm ist, hat ein vielfach
höheres Risiko behindert zu werden. Daher wird man das Problem der
weltweiten Armut nur lösen, wenn ihre Bedürfnisse bei Prozessen wie
den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) durchgängig berücksichtigt
werden."

Eine entscheidende Rolle nimmt dabei die vor fast einem Jahr von
den Vereinten Nationen beschlossene Konvention über die Rechte von
Menschen mit Behinderungen ein. Für den Parlamentarischen
Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
Franz Thönnes stellt dieser Beschluss einen enormen Schub dar, denn
er garantiert die gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung von
Menschen mit Behinderungen. Er hofft auf einen möglichst zügigen
Ratifizierungsprozess, so dass die Konvention auch weltweit
verbindlich wird. Bislang wurde sie von sieben Staaten ratifiziert,
Deutschland fehlt noch. Mindestens 13 weitere Länder müssen folgen,
ehe die 650 Millionen Menschen mit Behinderungen weltweit das Recht
haben, dass ihre Belange bei allen relevanten Entscheidungsprozessen
berücksichtigt werden.

Karin Kortmann, Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ), erwartet, dass dadurch die Interessen und Bedürfnisse von
Behinderten selbstverständlicher in die Gesellschaft integriert
werden. In Regierungsverhandlungen Deutschlands mit
Entwicklungsländern können Fragen zur Berücksichtigung behinderter
Menschen künftig vermehrt gestellt werden. Sie hofft, dass bald auch
in den armen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas die bereits
installierten bzw. noch zu installierenden sozialen Sicherungssysteme
greifen und somit der Teufelskreis von Armut und Behinderung
durchbrochen werden kann.

Die CBM, die sich seit 1908 für behinderte Menschen einsetzt, wird
ihren 100. Geburtstag im nächsten Jahr dazu nutzen, sich verstärkt
als menschenrechtsbasierte Hilfsorganisation vorzustellen. "Wir
wollen erreichen, dass Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt
leben können und nicht länger ausgegrenzt werden", erklärte dazu
CBM-Direktor Martin Georgi vor den Politikern in Berlin, "das
bedeutet auch, dass wir in Zukunft als eine Hilfsorganisation
wahrgenommen werden wollen, die nicht nur der Anwalt für Augenkranke
und Blinde ist, sondern sich auch für gehörlose, körper- oder geistig
behinderte Menschen einsetzt." Er verwies darauf, dass es zum
Beispiel keine vergleichbare Organisation gibt, die in den armen
Ländern rund 100 Einrichtungen für mehr als 45.000 hörgeschädigte
Menschen fördert. Insgesamt unterstützt die CBM in rund 100 Ländern
über 1.000 Entwicklungsprojekte. Dazu zählen Augenkrankenhäuser,
landesweite Blindheitsverhütungsprogramme oder
Rehabilitationseinrichtungen für Menschen mit verschiedenen
Behinderungen. Mehr Infos unter www.cbm.de

Originaltext: Christoffel Blindenmission e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/37342
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_37342.rss2

Pressekontakt:
CBM: Wolfgang Jochum, 06251 131-149 oder 0172 6331269, presse@cbm.de


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