| | | Geschrieben am 10-10-2007 Lausitzer Rundschau: Bundestag stimmt über Afghanistan-Mission ab Halber Einsatz
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 Cottbus (ots) - Das Urteil ist vernichtend: "In allen Bereichen,
 die dem politischen Teil eines Gesamtkonzeptes zuzuordnen wären, ist
 die Bilanz des bisher Erreichten unbefriedigend." Das sagt Harald
 Kujat, der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr. Er redet über
 das politische Versagen der Nato in Afghanistan.
 Deutschland ist mit seinem halb engagierten Bundeswehreinsatz Teil
 einer größeren, ebenso halb engagierten Nato-Mission namens Isaf. Sie
 hatte mal das Ziel, aus Afghanistan ein demokratisches Land zu
 machen. Inzwischen soll es nur noch ein Land werden, von dem keine
 Gefahren mehr ausgehen. Morgen wird der Bundestag den Auftrag um ein
 weiteres Jahr verlängern, wieder mit großer Mehrheit.
 Es gibt Erfolgsdaten: Millionen Kinder, die zur Schule gehen, ein
 demokratisch gewählter Präsident, langsamer Wiederaufbau. Es gibt
 genauso das Gegenteil. Die Rekord-Opiumernte etwa, die Rekordzahl von
 Anschlägen, die vielen toten Soldaten. Es gibt vor allem jene
 Berichte über die mangelnde politische Disziplin der Nato selbst, die
 Sorgen machen. Dazu gehört die Tatsache, dass die versprochenen
 Truppen nur zu 85 Prozent da sind, etwas mehr als 30 000 Soldaten für
 ein Land, das doppelt so groß ist wie Deutschland. Dazu gehört die
 fehlende Übereinstimmung in der Strategie. Der Aufbau der
 afghanischen Armee und Polizei läuft miserabel. Die Deutschen igeln
 sich im halbwegs ruhigen Norden ein und predigen eine Art
 Dominotheorie. Von hier aus soll eine Region nach der anderen stabil
 werden. Die interne Debatte der Führung in Berlin aber dreht sich
 darum, wie man den Forderungen der Partner nach Unterstützung im
 umkämpften Rest des Landes ausweichen kann. Die anderen agieren nicht
 anders. Sie alle sind froh, nicht mehr leisten zu müssen, als sie
 gerade leisten. Die Dominotheorie funktioniert nicht.
 So wird Afghanistan im Status eines Landes gehalten, das nicht Krieg
 und nicht Frieden hat. Schon wird überlegt, ob nicht einen Machtdeal
 mit den Taliban eine Lösung sei. Das ist die Nato in ihrer ersten
 internationalen Bewährungsprobe: Ein unentschlossener
 Wohlstandshaufen, der mutig sein will, aber Angst hat, der aufbauen
 will, aber nicht genug Geld gibt. Gegen das Ja des Bundestages stünde
 nur ein Abzug mit verheerenden Folgen, heißt es. Nein, gegen dieses
 jährliche Ja muss endlich eine gemeinsame Vorwärtsstrategie der
 Allianz stehen.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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