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Arzneimittel-Rahmenvorgaben für 2008 vereinbart / Die Malus-Regelung fällt weg

Geschrieben am 10-10-2007

Berlin (ots) - Die Vertragsärzte können aufatmen: Die
Malus-Regelung entfällt ab 2008. "Es wird im nächsten Jahr für die
niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in den Rahmenvorgaben
Arzneimittel keine drohenden individuellen Regresse mehr geben." Dies
hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen
Bundes¬vereinigung (KBV), heute in Berlin erklärt.

Die jüngste Gesundheitsreform hat Rabattverträge zwischen den
gesetzlichen Krankenkassen und den Arzneimittelherstellern deutlich
gestärkt. Diese aber lassen eine vertretbare Umsetzung der sich
hauptsächlich auf generische Substanzen beziehenden
Durchschnittskosten-Regelung nicht mehr zu. Rabattierte Arzneimittel
sind gesetzlich aus der Durchschnittskosten-Regelung herauszunehmen.
Für nahezu alle generischen Substanzen bestehen mittlerweile
Rabattverträge.

Stattdessen haben sich die Bundesvertragspartner auf eine Liste
von zwölf Arzneimittelgruppen für verordnungsstarke Gebiete
verständigt. Über die Festlegung von Zielquoten in diesen zwölf
Gruppen lassen sich Wirtschaftlichkeitsreserven erschließen. Die KBV
und die Spitzenverbände der Krankenkassen empfehlen den
Verhandlungs¬partnern auf Landesebene, auf dieser Grundlage im Rahmen
regionaler Zielvereinbarungen gemeinsame Regelungen zu treffen.

Die KBV und die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen
haben sich zudem auf ein Ausgabenplus von 4,1 Prozent (das entspricht
mehr als einer Milliarde Euro) verständigt. Dieses Volumen bezieht
sich aber nur auf die Anpassungsfaktoren, die auf der Bundesebene
verhandelt werden, wie die Zahl und Altersstruktur der Versicherten,
Preisveränderungen und Innovationen. Andere Faktoren, zum Beispiel
die Verlagerung zwischen den Leistungsbereichen, werden bei den
regionalen Verhandlungen berücksichtigt. "Wir sind im Großen und
Ganzen mit dem Vereinbarten zufrieden. Allerdings ist zu wünschen,
dass die Verlagerung von Leistungen aus der stationären in die
ambulante Versorgung bei den nachfolgenden regionalen Verhandlungen
angemessen einberechnet wird", betonte Müller.

"Diese Rahmenvorgaben stärken eine innovative ambulante
Arzneimittelversorgung, bei der individuelle Therapiespielräume als
Grundlage der Qualität der Patientenversorgung dienen", sagte Müller
und fuhr fort: "Zugleich ruht die Verantwortung für die
Arzneimittelausgaben auf mehreren Schultern, und das ist gut so. Die
Vertragsärzte sind sich ihrer Mitverantwortung wohl bewusst. Wo immer
günstige Nachahmerpräparate einsetzbar sind, verordnen sie diese
auch. Doch sind genauso Krankenkassen, Arzneimittelhersteller,
Apotheker und Patienten für die Höhe der Ausgaben verantwortlich und
können diese beeinflussen. Was aber nicht passieren darf, ist, dass
der Arzt zum Bestpreis-Agenten der Krankenkassen wird und sich
vornehmlich mit Preisvergleichen beschäftigt."

Die Verantwortung für das Preisgeschehen sollte bei den
Marktpartnern, besonders bei den Krankenkassen und der
pharmazeutischen Industrie, liegen, forderte der KBV-Vorstand.
Denkbar seien beispielsweise regionale Preisvereinbarungen von
Krankenkassen und Apothekern, so Müller. Er unterstrich, dass Aufgabe
der Ärzte die Indikationsstellung und die Wirkstoffauswahl bleiben
müsse.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der über 148.000
niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist
der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die
ambulante medizinische Versorgung für 72 Millionen gesetzlich
Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den
Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und anderen
Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur
Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen
Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der
ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Mehr Informationen unter: www.kbv.de.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Katleen Decker, Tel.: 030 / 4005 - 2204


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