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Bundestagsabstimmung über Verlängerung des Bundeswehr-Mandats in Afghanistan: Deutsche Hilfsorganisationen fordern Kurswechsel in Afghanistan-Politik

Geschrieben am 08-10-2007

Bonn/Berlin (ots) - Anlässlich der Abstimmung des Bundestags über
die Verlängerung der Bundeswehr-Mandate in Afghanistan hat der
Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen
(VENRO) die Bundesregierung aufgefordert, die Beteiligung an der
"Operation Enduring Freedom" so schnell wie möglich einzustellen. Der
Einsatz habe sich politisch als kontraproduktiv herausgestellt und
werde von der afghanischen Zivilbevölkerung abgelehnt.

Vor der Bundespressekonferenz in Berlin stellte der Verband heute
ein Positionspapier mit dem Titel "Perspektiven für Frieden,
Wiederaufbau und Entwicklung in Afghanistan" vor. Stellvertretend für
die in Afghanistan tätigen deutschen Hilfsorganisationen plädierten
VENRO und insbesondere seine Mitglieder Caritas international,
Deutsche Welthungerhilfe und medico international für einen
nachhaltigen Strategiewechsel beim Wiederaufbau Afghanistans.

Die Erwartungen und Hoffnungen der afghanischen Bevölkerung nach
dem Sturz der Taliban hätten sich nicht erfüllt. Damit stehe der
Einsatz der internationalen Hilfe insgesamt vor einem Scheidepunkt.
Notwendig sei jetzt die Rückgewinnung des Primats der Politik und
damit ein Ende der Vorrangstellung militärischer Gewaltmittel:
"Frieden, Wiederaufbau und Entwicklung können nur gelingen, wenn die
Gewaltspirale beendet, der Versuch der militärische Konfliktlösung
durch einen verstärkten zivilen Wiederaufbau abgelöst und das
Vertrauen der afghanischen Bevölkerung zurück gewonnen wird", sagte
Jürgen Lieser, stellvertretender VENRO-Vorsitzender.

Die Bundeswehr solle sich im Rahmen der ISAF-Verbände zukünftig
ausschließlich auf ihre Kernaufgaben, die militärische
Friedenssicherung konzentrieren und Milizen und "Warlords"
entwaffnen. Den Wiederaufbau des Landes solle sie den zivilen
Akteuren überlassen, fordern die Hilfsorganisationen. Hierfür seien
deutlich mehr Finanzmittel aus dem Bundeshaushalt nötig, als bislang
vorgesehen.

Das VENRO-Positionspapier finden Sie als pdf-Datei unter
www.venro.org

Originaltext: VENRO e.V. / Deine Stimme gegen Armut
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16265
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16265.rss2

Pressekontakt:
VENRO
Dipl. Pol. Stefan Kreutzberger
Presse & Kommunikation
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
Tel.: +49 (0)228 / 9467714
Fax: +49 (0)228 / 9467799
E-Mail: s.kreutzberger@venro.org


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