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Westfalenpost: Der wackere Münte

Geschrieben am 07-10-2007

Hagen (ots) - Einsamer Vizekanzler im Streit mit Beck
Von Bodo Zapp
"Irgendwann werden wir uns alle zusammen mit der PDS treffen,
gemeinsam alte Lieder singen und sagen: So, jetzt ist alles in
Ordnung. Aber ich sage ihnen: das ist falsch."
Franz Müntefering bringt den Streit über Änderungen an der "Agenda
2010" auf den überzogenen Punkt. Parteitaktisch könnte der von
SPD-Chef Kurt Beck mit allem Machtanspruch propagierte Rückwärtsgang
Sinn machen. Wer das soziale Feld besetzt, versöhnt die
Gewerkschaften und ist beim Volk gut gelitten, so die Rechnung. Die
Koalition, also auch die beteiligte SPD, sollte ihr Handeln aber
jenseits wahltaktischer Überlegungen davon leiten lassen, was in der
Sache richtig ist.
Dass Müntefering der bisherigen Linie treu bleiben will, spricht für
aufrechte Haltung. Was auffällt: Angebliche Mitstreiter wie die
Minister Steinbrück und Steinmeier haben sich bekennungsmäßig in die
Büsche geschlagen. Allein gegen fast alle: Es würde nicht wundern,
wenn der Vizekanzler nach dem SPD-Parteitag die Brocken hinwirft.
Dann sage bitte keiner, man habe das nicht einkalkuliert.
Natürlich müssen Korrekturen an der "Agenda" möglich sein. Beck
plant jedoch keine "Weiterentwicklung", wie er das nennt, sondern ein
Zerpflücken. Einen vom NRW-Ministerpräsidenten initierten
Agenda-Änderungsbeschluss auf dem Leipziger CDU-Parteitag hatte Beck
gegeißelt, um jetzt genau in diese Kerbe zu schlagen. Wenn sie
schreiten Seit' an Seit', der Beck und der Rüttgers, wird es
unübersichtlich.
Hilfreich wäre es, wenn die Kanzlerin ihre Meinung sagen würde. Es
geht um viel, auch um die Koalition.

Originaltext: Westfalenpost
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