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Duales System Deutschland GmbH: In Europa führend / DSD GmbH zieht positive Bilanz nach 17 Jahren / Europäischer Kostenvergleich spricht für Kreislaufwirtschaft in Deutschland

Geschrieben am 04-10-2007

Köln (ots) - "Klima- und Ressourcenschutz sind eine globale
Aufgabe. Das Verpackungsrecycling, wie wir es in Deutschland
entwickelt und in 17 Jahren weiter vorangetrieben haben, kann der
Kreislaufwirtschaft weltweit Impulse geben." Das erklärte Stefan
Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System
Deutschland GmbH (DSD), anlässlich einer Konferenz der 3R-Initiative
(Reduce, Reuse, Recycle), die 2004 von den G8-Staaten ins Leben
gerufen wurde und von heute an in Bonn unter dem Vorsitz von
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel tagt. Schreiter bezeichnete das
in Deutschland praktizierte Modell als Best Practice-Beispiel für
eine verbraucherfreundliche, klimaverträgliche und zugleich
kosteneffiziente Verpackungsentsorgung.

Die Bilanz spricht für sich: 79,4 Millionen Tonnen
Verpackungsabfälle hat die DSD seit der Unternehmensgründung vor 17
Jahren eingesammelt, das entspricht dem Gewicht von 63,5 Millionen
modernen Kompaktklasse-Pkw. Davon wurden 68 Millionen Tonnen
verwertet, darunter allein fast 34 Millionen Tonnen Glas und 7,6
Millionen Tonnen Kunststoffe. Deutschland war das erste Land, das die
erweiterte Produzentenverantwortung für Verpackungen eingeführt hat.
Mit dem Aufbau eines umfassenden Rücknahme- und Verwertungssystems
für Verkaufsverpackungen hat DSD Maßstäbe gesetzt. Der Grüne Punkt
ist heute die meistverbreitete Marke der Welt, sie wird in 25 Ländern
als Finanzierungszeichen für das Verpackungsrecycling genutzt.

Nicht nur die Masse, sondern auch die Qualität des Recyclings sind
weltweit unerreicht. Beispiel Kunststoffrecycling: War es Anfang der
90er-Jahre schwierig, gebrauchte Kunststoffverpackungen
wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu recyceln, so gibt es heute
einen florierenden Markt für Recyclingkunststoffe. Die Verwertung von
Kunststoffen ist nicht nur billiger als die Beseitigung, für
sortenreine Kunststoffe werden auch bereits Erlöse erzielt. Damit ist
Deutschland deutlich fortschrittlicher als seine Nachbarn: Wurden
2006 in Frankreich nur 20,5 Prozent der Kunststoffverpackungen
werkstofflich oder rohstofflich verwertet, waren es in Deutschland
bereits 62 Prozent - Tendenz weiter steigend. Das bedeutet, dass
heute aus fast zwei Dritteln der von DSD eingesammelten
Kunststoffverpackungen neue Kunststoffprodukte entstehen.

|Europäische Rücknahmesysteme 2006 im Vergleich* |
|Pro Einwohner und |Österreich:|Frankreich: |Deutschland:|
|Jahr | | | |
| |ARA |Eco |DSD / duale |
| | |Emballages |Systeme |
|Bei Haushalten |ca. 57 |42 |63,6 |
|eingesammelte | | | |
|Menge (kg) | | | |
|Mittel zur |ca. 17,00 |ca. 13,50 |18,20 |
|Finanzierung der | | | |
|Verpackungsentsorgung | | | |
|(Euro) | | | |
|Durchschnittskosten |ca. 0,30 |ca. 0,32 |0,29 |
|pro kg (Euro) | | | |


* Berechnungen von DSD auf der Basis verfügbarer Daten und Angaben
der Systeme.

Frankreich: Verbrennung überwiegt

Gerade die niedrigeren Recyclingzahlen in Frankreich zeigen, dass
ein Vergleich der unterschiedlichen Systeme und ihrer Kosten nicht
ohne weiteres möglich ist. So tragen in Deutschland duale Systeme
sämtliche Kosten des Verpackungsrecyclings von der Sammlung über die
Sortierung bis zum Recycling. Die Kommunen erhalten von den dualen
Systemen außerdem Gelder für die Bereitstellung und Reinigung der
Containerstandplätze, z. B. bei Glas, und für Öffentlichkeitsarbeit.
Die Pro-Kopf-Kosten in Deutschland liegen dafür bei etwa 18,20 Euro
für eine Sammelmenge von 63,6 Kilogramm. In Frankreich dagegen wird
ein großer Teil der Entsorgungskosten von den Kommunen über die
Müllgebühren finanziert. Die 2006 dort eingesetzten
Finanzierungsmittel von ca. 13,50 Euro pro Kopf und Jahr werden nach
dem Prinzip der geteilten Verantwortung von den Kommunen und von der
Wirtschaft bezahlt. Allerdings werden in Frankreich nur Verpackungen
aus Glas, Papier und große Hohlkörper, wie z. B. Kunststoffflaschen
und Weißblechdosen, getrennt erfasst, insgesamt 42 Kilogramm im
vergangenen Jahr. Alle anderen Verpackungen werden zusammen mit dem
Restmüll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt - daher fällt auch die
Entlastung der Umwelt deutlich geringer aus.

Österreich: Gleiche Kosten für weniger Leistung

Auch der Vergleich zu Österreich zeigt, dass in Deutschland ein
sehr viel besseres Kosten-/Nutzen-Verhältnis bei der
Verpackungsentsorgung besteht: In Österreich wurden 2006 etwa 22,9
Kilogramm Leichtverpackungen (LVP) und Metalle pro Einwohner getrennt
erfasst (Deutschland: 27,3 Kilogramm). Davon stammen aber rund 20
Prozent aus dem industriellen und großgewerblichen Bereich, der in
Deutschland nicht mit berechnet wird. In mehreren österreichischen
Bundesländern und damit bei etwa 40 Prozent der österreichischen
Haushalte ist die Getrennterfassung stark eingeschränkt, weil nur
große Hohlkörperverpackungen getrennt erfasst werden - alle anderen
Verpackungen werden zusammen mit dem Restmüll in
Müllverbrennungsanlagen beseitigt. Obwohl in Österreich also deutlich
weniger LVP recycelt werden als in Deutschland, kostet die
Verpackungsentsorgung den Verbraucher dort fast so viel wie in
Deutschland. Die Lizenzeinnahmen der österreichischen
Grüner-Punkt-Organisation ARA betragen etwa 17 Euro pro Einwohner und
liegen damit absolut gesehen nur unwesentlich unter den Kosten in
Deutschland - allerdings bezieht die ARA dabei die deutlich
preiswertere Gewerbeentsorgung sowie eine deutlich geringere
LVP-Sammelmenge und einen geringeren Entsorgungsrhythmus bei den
Haushalten ein: Während in Deutschland die Gelben Tonnen oder Säcke
im Regelfall alle 14 Tage entsorgt werden, erfolgt die Abholung der
Gelben Säcke in Österreich im Regelfall nur alle sechs Wochen. Hinzu
kommt, dass die Kommunen der ARA für miterfasste Fehlwürfe und
stoffgleiche Nichtverpackungen, die einen Anteil von 20 Prozent
übersteigen, einen finanziellen Ausgleich bezahlen. Das hat zur
Folge, dass die Fehlwurfrate in Österreich entsprechend gering ist.

Niederlande: Kostenexplosion für die Verbraucher

In den Niederlanden ist erst vor kurzem auf Initiative des
niederländischen Umweltministeriums beschlossen worden,
Kunststoffverpackungen aus privaten Haushalten ab 2008 getrennt zu
erfassen. Ein entsprechendes System muss erst eingerichtet werden,
Kapazitäten für ein umweltfreundliches Kunststoffrecycling sind noch
nicht oder nur zum Teil vorhanden. Die Kosten für die einzurichtende
Getrenntsammlung für die niederländische Wirtschaft werden derzeit
mit 365 Millionen Euro jährlich beziffert - das sind 22,25 Euro für
jeden Einwohner der Niederlande.

Im Gegensatz dazu konnte die DSD GmbH in den letzten zehn Jahren
die Kosten für den Grünen Punkt um durchschnittlich 35,5 Prozent
senken - der immense technische Fortschritt, den DSD vorangetrieben
hat, und der Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft sind die
wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. "Das Verpackungsrecycling
in Deutschland hat im europäischen Vergleich die höchste Qualität und
ist dabei sehr kosteneffizient", stellt Stefan Schreiter,
Vorsitzender der DSD-Geschäftsführung, fest. "Während man Kunststoffe
in anderen Ländern noch überwiegend verbrennt, haben wir erkannt, wie
wertvoll dieses Material als Sekundärrohstoff ist. Auf diesem Weg
werden wir weitermachen und der Kreislaufwirtschaft weitere neue
Impulse geben. Die europäischen Nachbarstaaten sind dabei für uns
kein Vergleichsmaßstab, vielmehr müssen sie sich, gerade was die
Qualität des Recyclings angeht, an uns messen lassen."

Ansprechpartnerin: Dr. Heike Schiffler, Tel.: 02203 / 937-257

Weitere Informationen im Internet unter www.gruener-punkt.de

Originaltext: Duales System Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/12070
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_12070.rss2

Pressekontakt:
Der Grüne Punkt - Duales System Deutschland GmbH
Frankfurter Strasse 720-726,51145 Köln (Porz-Eil)
V.i.S.d.P.: Dr. Heike Schiffler,
pressestelle@gruener-punkt.de,www.gruener-punkt.de
Tel.: 02203/937-257, Fax: 02203/937-191


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