| | | Geschrieben am 01-10-2007 Lothar Bisky: Kritische Bilanz zur Wiedervereinigung hilft mehr als schöne Worte
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 Berlin (ots) - Zum bevorstehenden 17. Jahrestag der Deutschen
 Einheit erklärt Lothar Bisky, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:
 
 Den Tag der Deutschen Einheit begleitet die LINKE mit einer
 kritischen Bilanz und dringt auf eine gleichberechtigte Vereinigung
 west- und ostdeutscher Lebenserfahrungen und Perspektivvorstellungen.
 Unsere Politik für einen gesetzlichen Mindestlohn, eine Überwindung
 von Hartz IV und die Rücknahme der Rente mit 67 sind für die
 wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven in Ostdeutschland
 unabdingbar.
 
 Bundeskanzlerin Angela Merkel würdigte aus Anlass des 17.
 Jahrestages der Deutschen Einheit routiniert den Aufbau Ost und das
 Wirtschaftswachstum in den neuen Bundesländern. Die Realität -
 geringere Löhne bei längeren Arbeitszeiten, eine doppelt so hohe
 Arbeitslosigkeit wie im Westen, die anhaltende Abwanderung -
 verlangen eine kritische Bilanz. Das hilft dem Osten und dem Westen
 mehr als schöne Worte und Aufschwungeuphorien.
 
 Neben Boomtowns und wachsenden Wirtschaftsregionen entwickeln sich
 in Ostdeutschland Landstriche, in denen sich soziale Probleme,
 Desintegration und rechtsextreme Demagogen ausbreiten. Die Ursachen
 liegen in einem verfehlten Konzept des Aufbaus Ost als Nachbau West,
 in einer einseitigen Aufarbeitung der Geschichte der
 Wiedervereinigung und der Geschichte beider deutscher Staaten.
 Anstatt demografische Probleme, Fragen eines qualitativen
 Wirtschaftswachstums, ökologische und soziale Fragen, die Bedeutung
 kultureller Infrastrukturen und Erfahrungen mit dem längeren
 gemeinsamen Lernen mit der Stimme der Bürgerinnen und Bürger im Osten
 neu zu verhandeln, Ideen und Lebensleistungen der Ostdeutschen ernst
 zu nehmen, spielen Mitbestimmung und Meinungen der Ostdeutschen in
 der Geschichte der Wiedervereinigung eine untergeordnete Rolle.
 Dies führt bis heute zu den häufig konstatierten Spannungen und
 Neiddebatten, die westdeutsche Kommunen und Länder in ihren
 berechtigten Existenzsorgen gegen den Osten statt gegen eine
 verfehlte Politik für den Aufbau Ost richten.
 
 Für einen Neuanfang in Ostdeutschland hat sich in der vergangenen
 Woche die Fraktionsvorsitzendenkonferenz der LINKEN in Schwerin
 ausgesprochen und folgende Punkte in den Mittelpunkt der politischen
 Anstrengungen gestellt:
 
 - regionale Potenziale stärken - Investitionsförderung
 regionalisieren,
 - alle Angriffe auf Solidarpakt II abwehren,
 - mit öffentlichem Risiko ostdeutsche Unternehmen unterstützen,
 - kommunales Investitionsprogramm des Bundes auflegen,
 - Kooperation mit den europäischen Nachbarn sichert mehr Wachstum und
 Beschäftigung,
 - selbstbestimmtes Leben aller Menschen durch Existenz sichernde
 Arbeit im öffentlich geförderten Beschäftigungssektor ermöglichen,
 - schrumpfende und alternde Gesellschaft erfordert Umbau der
 verkehrlichen, technischen und sozialen Infrastruktur,
 - gesetzlicher Mindestlohn mindert Abwanderung und stärkt
 Binnenkaufkraft,
 - Kinder- und Familienfreundlichkeit am Handeln von Politik und
 Wirtschaft messen,
 - Rechtsextremismus bekämpfen - Zivilgesellschaft stärken.
 
 Niemand bezweifelt die enorme Solidarität, die Unterstützung des
 Ostens und die Aufbauleistungen der Ostdeutschen. Gerade deshalb
 steht die Frage, wie und wofür die riesigen Summen für den Aufbau Ost
 ausgegeben wurden und warum sie nicht nachhaltig wirksam sind. Die
 anhaltende Abwanderung von Fachkräften, insbesondere junger gut
 ausgebildeter Frauen, ist ein Zeichen für mangelnde Perspektive in
 Ostdeutschland.
 
 Originaltext:         DIE LINKE
 Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
 
 Pressekontakt:
 DIE LINKE
 Alrun Nüßlein
 Tel.:  030/24009543
 Mobil: 0151/17161622
 Mail: alrun.nuesslein@die-linke.de
 
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