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LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Birma

Geschrieben am 26-09-2007

Leipzig (ots) - Auch friedliche Revolutionen verändern
Machtverhältnisse. Die Gewaltlosigkeit der Demonstranten in Osteuropa
etwa ging mit der Entschlossenheit einher, mit dem herrschenden
System zu brechen. Vermutlich haben damals die Vertreter der
Nomenklatura diesen Willen unterschätzt. Als die Demonstrationen
Massenausmaße erreichten, war es zur Eindämmung zu spät. Von
Rumäniens Diktator Ceausescu abgesehen, mochte keine Staatspartei,
Polizei und Armee des Ostblocks einen Blutzoll wie auf dem Pekinger
Platz des Himmlischen Friedens riskieren.
Dass die Verhältnisse in Birma zu diesem Zustand gereift sind, bleibt
zu hoffen, ist gleichwohl noch nicht ausgemacht. Ethische Bedenken
jedenfalls dürften es nicht sein, die die Machthaber von massiver
Gewaltanwendung abhalten. Schon 1988 ließ das Regime 3000 Gegner
niederkartätschen. Die ersten Todesopfer unter den buddhistischen
Mönchen sind ein Indiz, dass es innerhalb der Junta um Diktator Than
Shwe Kräfte gibt, die bereit sind, für die Fortsetzung ihrer
Herrschaft das Leben von Demonstranten zu opfern. Doch im Gegensatz
zu 1988 findet der Machtkampf in Birma unter den Augen der
Weltöffentlichkeit statt. Und offensichtlich ist der Wille der
Demonstranten zur Veränderung größer als die Angst vor den
Repressionen des Regimes. Der Bruch zwischen Herrschenden und Volk
jedenfalls ist längst vollzogen. Wann er sich auch in den
Verhältnissen niederschlägt, bleibt nur eine Frage der Zeit.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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