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Polen fängt illegal Dorsch. WWF kritisiert Missachtung der EU-Fangquoten. Bestand vor dem Kollaps.

Geschrieben am 25-09-2007

Hamburg (ots) - Der Streit zwischen der EU und Polen um die
Dorschfischerei in der Ostsee eskaliert. Nach Angaben des WWF sind am
heutigen Dienstag trotz des Brüsseler Fangverbots erneut polnische
Fischerboote aus den Häfen von Darlowo und Gdyina ausgelaufen, um
Dorsch zu fangen - mit Rückendeckung der Regierung in Warschau.
"Polen bricht bewusst EU-Recht. Das Land riskiert den Kollaps der
gefährdeten Dorschbestände. Damit bedroht Polen Tausende von der
Fischerei abhängige Arbeitsplätze in den Ostseestaaten", so
Fischereiexpertin Karoline Schacht vom WWF Deutschland. Die
jahrzehntelange Überfischung habe bereits vielen Menschen den Job
gekostet.

Die EU hatte bereits im Juni die polnische Dorschfischerei
untersagt, weil das Land die zugeteilte Fangmenge nach Einschätzung
Brüssels in diesem Jahr bereits überschritten habe. Seit letzter
Woche protestieren polnische Fischer gegen den Fangstopp. Am
vergangenen Samstag waren erstmals Dutzende Boote trotz des Verbotes
ausgelaufen. Die polnische Regierung kündigte an, die Fischer nicht
zu bestrafen. "Polens Regierung muss sich an die Gesetze halten und
die Fischerei sofort stoppen", fordert Ewa Milewska, Beraterin des
WWF Polen. Zudem müsse die Regierung endlich dafür sorgen, dass den
Fischern wirtschaftliche Alternativen geboten würden.

Polens Fischerei erhält erhebliche Subventionen aus Brüssel.
"Letztlich finanzieren auch deutsche Steuerzahler diese Form der
Piratenfischerei, die von der polnischen Regierung gedeckt wird",
erläutert Karoline Schacht. Die EU müsse sicherstellen, dass keine
Steuergelder in die illegale Fischerei fließen.

Der Ostsee-Dorsch gilt als bedroht. Wissenschaftler und der WWF
fordern für den Bestand in der östlichen Ostsee einen kompletten
Fangstopp. Die EU beschloss in den vergangenen Jahren entgegen der
Expertenratschläge immer wieder neue Fangmengen. Laut WWF ist der
östliche Dorschbestand auf ein Drittel seiner natürlichen Größe
geschrumpft. Grund sind nicht nur zu hohe Fangquoten, sondern auch
die illegale Fischerei. Viele Länder fangen 50 bis 100 Prozent mehr
Dorsch, als erlaubt. Die aktuell von der EU erlaubte Fangquote für
den Dorschbestand in der östlichen Ostsee liegt 2007 bei 40.000
Tonnen, davon entfallen 10.000 Tonnen auf Polen.

Der WWF fordert die EU zu einem entschlossenen Kampf gegen die
illegale Fischerei in der Ostsee auf. Die EU könne die illegalen
Fänge Polens im kommenden Jahr von der Quote abziehen und
Subventionen streichen. Polen drohe zudem eine Klage vor dem
Europäischen Gerichtshof.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Karoline Schacht, WWF-Fischereiexpertin, Tel. 040-530200-127;
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200-118
E-Mail: kampwirth@wwf.de


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