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Südwest Presse: Kommentar: Einkommen Steilvorlage

Geschrieben am 24-09-2007

Ulm (ots) - Der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer muss seit
Jahren mit stagnierendem oder sinkendem Einkommen auskommen. Keine
Neuigkeit eigentlich, aber plötzlich wieder ein Medien- und
Politikthema. Und eine willkommene Steilvorlage für all jene, die vom
flächendeckenden Mindestlohn eine Abhilfe erwarten.
Sie sollten allerdings fragen, warum die Arbeitsentgelte so wenig
gestiegen sind. Vielleicht, weil sie zu hoch waren? Bei den
Facharbeitern ist jedenfalls davon keine Rede mehr, weil ihre Firmen
sich in der globalen Konkurrenz inzwischen wieder bestens
positioniert haben. Das Problem der niedrigen Qualifikation und
Produktivität und damit der schlechten Bezahlung aber bleibt. Es kann
auch mit einem staatlich festgesetzten Mindestlohn nicht gelöst
werden. Kein Unternehmen wird mehr für Arbeit bezahlen als das, was
sie ihm bringt. Eher versprechen staatlich gestützte "Kombi-Löhne"
Besserung.
Die politische Reaktion ist entlarvend: Über die Möglichkeit, höhere
Arbeitnehmereinkommen etwa durch niedrigere Sozialabgaben zu
erreichen, wird gar nicht erst geredet. Lieber schiebt man die
Rechnung für höhere Löhne an die Unternehmen weiter.
Das mag bei vielen Wählern als Ausweis sozialer Politik noch
ankommen. Ein Beitrag dafür, die jüngsten Erfolge auf dem
Arbeitsmarkt auch für die Zeit nach dem Aufschwung zu sichern, ist es
ganz bestimmt nicht.

Originaltext: Südwest Presse
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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