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Rheinische Post: Der Kardinal und das Unwort

Geschrieben am 16-09-2007

Düsseldorf (ots) - Von Bertram Müller

Schon ungezählte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind in
dieses Vergehen geschlittert, jetzt auch Kardinal Joachim Meisner.
Niemand wird ihm unterstellen wollen, dass er mit
nationalsozialistischen Ansichten sympathisiere - aber der Begriff
"entartet" hätte ihm nicht über die Lippen gehen dürfen. Wer
Strömungen der Kultur als "entartet" bezeichnet, bringt sich damit in
die Nähe derer, die selbstherrlich, oft todbringend darüber befanden,
was ein Künstler zu tun und was er zu lassen habe.
In Deutschland neigen Menschen mit einem starken Anliegen zuweilen
dazu, die Objekte ihres Abscheus mit Begriffen aus dem Wörterbuch des
Unmenschen zu belegen. Was Meisner zu seiner Wortwahl bewogen hat,
ist der einst vom Kunsthistoriker Hans Sedlmayr vorgestellte Befund
vom "Verlust der Mitte". Der Glaube an Gott, der noch im Mittelalter
aus jedem Kunstwerk sprach, hat sich in den Künsten seit der
Aufklärung verflüchtigt. Christliche Kunst ist heute nur noch eine
Spielart unter vielen, längst nicht mehr die bedeutendste.
Kardinal Meisner möchte den christlichen Werten wieder jene
Verbindlichkeit verschaffen, die sie einst hatten. "Entartet" aber
ist das falsche Wort für die Kultur der Moderne.

Originaltext: Rheinische Post
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