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Der Tagesspiegel: Bosbach: Krise der großen Volksparteien - "Union muss alle Protestwähler zurück ins Boot holen"

Geschrieben am 07-09-2007

Berlin (ots) - Politiker und Politikforscher sehen im Umfrage-Hoch
für die NPD in Sachsen ein "alarmierendes Signal" für die
Volksparteien. "Wenn CDU und SPD es zusammen nicht mehr über die 50
Prozent schaffen, kann man von einer Krise der großen Parteien
sprechen", sagte Wolfgang Bosbach, Vizefraktionschef der Union, dem
"Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Die Aufgabe der CDU sei es nun,
"alle Protestwähler zurück ins Boot zu holen", betonte Bosbach. "Ewig
Gestrige und Gewaltbereite NPD-Wähler" seien für die Volksparteien
bereits verloren.
SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz geht dagegen davon aus, "dass die
NPD vor allem die Gewinnerin der sächsischen Regierungskrise ist".
Wie Parteichef Kurt Beck plädiert er für ein neues
NPD-Verbotsverfahren. Das habe allerdings nichts mit den aktuellen
Umfragewerten zu tun, sagte Wiefelspütz. Ob die NPD in Sachsen bei
zehn oder bei drei Prozent liege ist für die SPD beim
Verbotsverfahren "praktisch ohne Bedeutung", sagte er.
Der Extremismusforscher Eckhard Jesse führt das Umfrage-Plus der NPD
auf die Schwäche der großen Parteien zurück. Jesse bewertet die
Zahlen allerdings nicht als "Bekenntnis der Bürger zur NPD". Das
seien insbesondere Frust-Stimmen, adressiert an das Versagen der
großen Parteien. Ministerpräsident "Milbradt war ein schlechter
Krisenmanager", sagte Jesse dem Tagesspiegel. Es sei angesichts der
Regierungskrise erstaunlich, dass die NPD nur zwei Prozent zugelegt
habe. Das zeige: "Die NPD hat in Sachsen keinen Fuß gefasst."
Auch die SPD in Sachsen trifft das Umfrageergebnis:
SPD-Generalsekretär Dirk Panter sagte dem Tagesspiegel, natürlich sei
die SPD nicht erfreut. Es sei der Partei - wie der CDU - nicht
gelungen, die bisherigen Erfolge der Dresdner Koalition zu
vermitteln. "Die Regierungspolitik muss deutlich besser werden." Die
SPD müsse nun durchstarten und viel offensiver als bislang auftreten,
forderte er.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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