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MdB Nele Hirsch: Berufsbildungsbericht offenbart Jammerspiel der Ausbildungspolitik

Geschrieben am 25-04-2006

Berlin (ots) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat heute
den Berufsbildungsbericht 2006 vorgestellt. Dazu erklärt Nele Hirsch,
bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.:

"Der Berufsbildungsbericht 2006 offenbart in aller Schärfe das
Jammerspiel der Ausbildungspolitik der Bundesregierung: Das Angebot
an betrieblichen Ausbildungsplätzen ist im letzten Jahr noch weiter
zurück gegangen, für Jugendliche sind die Chancen auf eine
qualifizierte Ausbildung gesunken und perspektivlose Warteschleifen
haben zugenommen. Unsere Fraktion hatte Ende Januar eine
Sachverständigenanhörung durchgeführt und es bestand unter allen
eingeladenen Sachverständigen Konsens darüber, dass die tatsächliche
Ausbildungplatzslücke bei rund 100 000 Plätzen liegt.
Annette Schavan kündigt zwar eine umfassende Modernisierung der
beruflichen Bildung an. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber
schnell, dass die Bundesregierung nicht zu einer Umkehr in der
Ausbildungspolitik bereit ist. Unter anderem hält sie am erfolglosen
Ausbildungspakt fest. Weiter beschwört sie in Sonntagsreden die
Bedeutung des dualen Systems, aber lässt gleichzeitig zu, dass sich
die Arbeitgeber immer weiter von ihrer Pflicht zur Bereitstellung von
Ausbildungsplätzen verabschieden. Folglich stehen weder ausreichend
betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung, noch werden
qualifizierte Alternativangebote in öffentlicher Verantwortung
geschaffen. Stattdessen werden immer mehr Jugendliche in
Warteschleifen abgeschoben. 2004 waren es bereits 300.000.

Besonders junge Frauen und Jugendliche mit Migrationshintergrund
sind die Verliererinnen und Verlierer dieser Politik. Der
Berufsbildungsbericht
2006 zeigt, dass es im letzten Jahr nicht gelungen ist, die
bestehenden Benachteiligungen ab zu bauen. Diskriminierungen haben
sogar noch zugenommen.

DIE LINKE. fordert das Recht auf eine qualifizierte Ausbildung.
Alle Jugendlichen müssen eine selbstbestimmte Berufs- und
Lebensperspektive erhalten. Mit Instrumenten wie dem gescheiterten
Ausbildungspakt, öffentlichem Lamentieren über eine vermeintlich
mangelnde Ausbildungsreife oder eine Verkürzung der
Ausbildungszeiten, kann das nicht gelingen. Statt dessen ist die
Bundesregierung gefordert, endlich eine gesetzliche
Ausbildungsplatzumlage einzuführen. Unverbindliche Appelle und
Selbstverpflichtungen werden von den Arbeitgebern schließlich jedes
Jahr aufs Neue ignoriert. Außerdem müssen die perspektivlosen
staatlich subventionierten Warteschleifen durch qualifizierte
Ausbildungsangebote in öffentlicher Verantwortung ersetzt werden."

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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