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DIÄTVERBAND: Am Ernährungsskandal im Pflegebereich tragen Politik und Kassen eine Mitverantwortung

Geschrieben am 04-09-2007

Bonn/Berlin (ots) - "Die Schuld für die Zustände in deutschen
Pflegeheimen kann man nicht allein den Pflegeeinrichtungen und
Pflegekräften zuordnen. Hieran tragen auch Kranken- und Pflegekassen
sowie die Politik indirekt eine Mitverantwortung." Mit dieser
Feststellung reagierte der Geschäftsführer des DIÄTVERBANDes, Norbert
Pahne, heute (4. September) in Bonn auf das Ergebnis des
Pflegeberichts des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der
Krankenkassen, wonach ein gutes Drittel aller Pflegeheimbewohner nur
unzureichend mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt wird.

Seit Jahren hätten sowohl Ernährungswissenschaftler als auch
Pflegefachkräfte, aber auch der DIÄTVERBAND, dessen
Mitgliedsunternehmen Trink- und Sondennahrung, so genannte enterale
Ernährung, herstellen, warnend auf diesen Missstand hingewiesen.

Auf ähnliche Missstände im klinischen Bereich hatte auch bereits
2003 der Council of Europe in einer Resolution aufmerksam gemacht. Er
forderte nachdrücklich, dass Ernährungstherapie als systematischer
Teil der medizinischen Behandlung etabliert und Patienten
bedarfsgerecht und abgestimmt versorgt werden müssen.

Pahne machte das allgemeine politische Klima für die Zustände mit
verantwortlich. Darin dokumentiere sich zum einen der anhaltende
Kostendruck im Gesundheits- und Pflegewesen. Zum anderen schreckten
Ärzte- und Pflegekräfte auch vor einem Einsatz künstlicher Ernährung
zurück, weil sie Vorwürfe fürchteten, sie wollten sich die
zeitraubende Hilfe der Patienten beim Essen ersparen. Der jetzige
Pflegebericht entkräfte solche Vorurteile eindeutig. Wenn Politiker,
Krankenkassen und Pflegeversicherungen die Pflegeeinrichtungen und
Pflegekräfte über Jahre zum zurückhaltenden Einsatz insbesondere von
Trink- und Sondennahrung drängten, dürfe man sich über solch
dramatische Fehlentwicklungen nicht wundern.

Wegen der Verunsicherung der Ärzte, die bei der Verordnung
enteraler Ernährung wirtschaftliche Nachteile befürchten, hatten
schon vor zwei Jahren relevante

wissenschaftliche Fachgesellschaften Empfehlungen für die
wirtschaftliche Verordnung von enteraler Ernährung erarbeitet und
eine lückenlose Dokumentation der Diagnose und Behandlung
krankheitsbedingter Mangelernährung empfohlen.

Der Sprecher des DIÄTVERBANDes forderte, enterale Ernährung müsse
kranken und pflegebedürftigen Menschen immer dann ausreichend
verordnet werden, wenn dies ärztlich geboten sei. "Damit wäre schon
viel erreicht."

Originaltext: Diätverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67908
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_67908.rss2

Für Rückfragen:

Diätverband
Bundesverband der Hersteller von Lebensmitteln für besondere
Ernährungszwecke e.V.
Godesberger Allee 142-148
D-53175 Bonn
Telefon 0228-3085140
Fax 0228-3085150
E-Mail: info@diaetverband.de

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Alte Bergstraße 27
64342 Seeheim-Jugenheim
Telefon 06257-507990
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