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Rheinische Post: Schatten des Kalten Krieges

Geschrieben am 02-09-2007

Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis

Es gibt Dinge, die will man sich lieber nicht vorstellen. Dazu
gehört eine versehentlich explodierende Atomwaffe auf einem
Nato-Flugplatz in Deutschland. Wie haarscharf die Royal Airforce 1974
im Kreis Kleve und 1984 im Kreis Viersen an dieser Katastrophe
vorbeigeschrammt ist, lässt sich heute wohl nicht mehr
rekonstruieren. Immerhin stuften die Briten damals den Vorfall selbst
als ernsthaft ein, betonen aber heute, eine Gefahr für die deutsche
und niederländische Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Das wirkt glaubhaft. Denn richtig ist, dass eine Atombombe nicht so
einfach explodieren kann, selbst wenn sie stark erschüttert wird.
Eine begrenzte Detonation halten aber Experten für möglich, ebenso
das Austreten radioaktiver Strahlung. Geschätzt 5000 Atomsprengköpfe
waren in Zeiten des Kalten Krieges allein auf westdeutschem Boden
stationiert. Wie viele es heute sind, ist geheim. Möglicherweise
besitzen die Amerikaner noch einige. Die Briten haben jedenfalls nach
dem Fall der Mauer ihre Nuklearwaffen vom Niederrhein abgezogen; die
Fliegerhorste sind heute Testgelände für Eisenbahnen oder ziviler
Flughafen. Die Nato-Abschreckung hat funktioniert, der dritte
Weltkrieg fand nicht statt. So ist auch die jüngste Entdeckung in den
alten Akten nur noch Geschichte allerdings eine, die selbst nach
über zwei Jahrzehnten erschaudern lässt.

Originaltext: Rheinische Post
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