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MdB Eva Bulling-Schröter: Tschernobyl - Unfallfolgen ohne Ende

Geschrieben am 25-04-2006

Berlin (ots) - Zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von
Tschernobyl erklärt die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE
LINKE. im Bundestag, Eva Bulling-Schröter:

Als Mitglied einer Bundestagsdelegation des Umweltausschusses
konnte ich mich vor zwei Wochen in der Ukraine und in Weißrussland
überzeugen: Die grausamen Folgen der Reaktorkatastrophe in
Tschernobyl vor zwanzig Jahren sind allgegenwärtig. Ihr Ausmaß für
die Zukunft ist bis heute kaum absehbar. Die Konsequenz daraus kann
nur heißen, weltweit aus der Atomkraft auszusteigen.

Die Bundesrepublik Deutschland sollte diesbezüglich nicht nur die
AKW-Abschaltungen in Deutschland beschleunigen. Parallel sind auch
mehr Mittel bereitzustellen, um Transformations- und
Entwicklungsländern eine AKW-freie Energieversorgung zu ermöglichen.
Entsprechend sollte Bundeskanzlerin Merkel besser ernsthaft über
einen intelligenten Ausbau der Exportinitiative Erneuerbare Energien
nachdenken, als über eine technologische Zusammenarbeit in
Nukleartechniken mit Ländern Asiens oder Osteuropas.

Die Ukraine will mindestens ein Dutzend AKWs und China über 30 neu
bauen. Angesichts der damit verbundenen Risiken und neuen
Abhängigkeiten ein Strategie des Wahnsinns - eine Politik von
gestern. Schließlich können Energieeinsparung und regenerative
Energien weltweit die Atomkraft ersetzen. Somit würde auch die Gefahr
des militärischen Missbrauchs der Atomwirtschaft sinken.

Wie verschiedenen Studien belegen, sind bislang 80 bis 90 Prozent
der Tschernobyl-Liquidatoren erkrankt und arbeitsunfähig. Mehrere
Zehntausend dieser Aufräumarbeiter sind strahlenbedingt verstorben,
vielen anderen steht dieses Schicksal noch bevor. Zudem werden
wahrscheinlich 50.000 Kinder künftig an Schilddrüsenkrebs erkranken,
10.000 leiden bereits heute darunter. Mit rund 10.000 schwerwiegenden
Fehlbildungen bei Geburten ist europaweit zu rechnen. Tschernobyl ist
darum, wie die Internationalen Ärzte für die Verhütung eines
Atomkriegs, Ärzte in sozialer Verantwortung - IPPNW formulierten,
"ein Unfall ohne Ende". Die gefährlichste und überflüssigste zivile
Technologie, die die Menschheit jemals geschaffen hat, gehört
schnellsten auf den Müllhaufen der Geschichte.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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