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Westdeutsche Zeitung: Arbeitsmarkt = von Annette Ludwig

Geschrieben am 30-08-2007

Düsseldorf (ots) - So schnell wendet sich das Blatt. Da wurde eben
noch über Arbeitsplatzabbau, Massenarbeitslosigkeit und fehlende
Stellen diskutiert der deutsche Arbeitsmarkt galt als Sorgenkind der
Nation. Doch nun sind im August in Deutschland eine Million Stellen
frei, und in manchen Regionen im Süden begrenzt der Fachkräftemangel
sogar schon das Wachstum vieler Firmen.
Dabei sind diese neuen Entwicklungen quasi hausgemacht. Anstatt
perspektivisch zu denken und in mageren Zeiten für kommende, fettere
Jahre vorzusorgen, haben viele Konzerne in Zeiten der Krise die Zahl
der Lehrstellen drastisch reduziert. Das rächt sich nun bitter: Der
Fachkräftemangel gerade in den Naturwissenschaften ist in den
nächsten zehn Jahren kaum noch aufzuholen.
Unternehmen und auch die Bundesregierung haben zudem die
demografische Entwicklung unterschätzt. Viele haben gedacht, die
wirklichen Engpässe würden erst im Jahr 2010 zu Tage treten Zeit
genug also, noch etwas für den qualifizierten Nachwuchs zu tun. Doch
nun zeigt sich: Naturwissenschaftler und Ingenieure, aber auch
Elektriker, Schlosser und Fräser sind bereits zu einer knappen
Ressource geworden. Wer heute kurz vor dem Abschluss etwa als
Ingenieur steht, auf den kommen rosige Zeiten zu. Eine Vielzahl von
Unternehmen zahlt bereits Prämien für kluge Köpfe. Andere finanzieren
Stipendien, um Hochschulabsolventen so früh wie möglich zu binden.
Die Initiative der Bundesregierung, den Arbeitsmarkt ab November für
Ingenieure aus den neuen EU-Ländern zu öffnen, wird die Situation
kurzfristig entspannen. Doch das allein reicht nicht. Es müssen
langfristige Strategien her, die unabhängig von wirtschaftlichen
Krisenzeiten verfolgt werden. Dazu müssen Unternehmen Vorleistungen
erbringen, aber auch Bundesregierung und künftige Arbeitnehmer
Stichworte sind hier Bildungsniveau und Mobilität.
Allein Klagen über die neue Situation am Arbeitsmarkt ist jedoch
gänzlich unangebracht. Der Aufschwung bietet endlich wieder Chancen
für Arbeitslose und entlastet zudem nachhaltig die gebeutelten
Sozialkassen. Insofern ist es auch richtig, dass Politiker jetzt die
weitere Senkung der Arbeitslosenbeiträge in Angriff nehmen. Und davon
profitieren am Ende alle.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Telefon: 0211/ 8382-2358
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