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Lausitzer Rundschau: Hetzjagd auf Inder im sächsischen Mügeln Anlass und Gelegenheit

Geschrieben am 20-08-2007

Cottbus (ots) - Was genau am Samstagabend im sächsischen Mügeln
passiert ist, muss erst noch ermittelt werden. Die Polizei jedenfalls
hat sich bisher im Umgang mit dem Vorfall, bei dem am Rande eines
Volksfestes 14 Menschen verletzt wurden, nicht mit Ruhm bekleckert.
Zum einen verwundert, dass sie sich mit der Information der
Öffentlichkeit mehr als 20 Stunden, also bis zum späten Sonntagabend,
Zeit ließ - auch im Bereich der Polizeidirektion Westsachsen dürfte
es kaum alltäglich sein, dass 70 Polizeibeamte zusammengezogen werden
müssen, um schwere Ausschreitungen eines Mobs von 50 Personen gegen
eine kleine Gruppe von Ausländern zu beenden. Geradezu grotesk sind
aber die Verrenkungen, mit denen gestern Fragen nach einem
womöglichen fremdenfeindlichen Hintergrund beantwortet wurden. Eine
Polizeisprecherin bestätigte zwar, dass bei dem Vorfall Rufe wie
"Ausländer raus" zu hören waren. Über das Motiv der Hetzjagd, deren
Auslöser eine Rempelei auf der Tanzfläche des Festzeltes gewesen sein
soll, sei damit aber noch nichts gesagt. Das mag sein. Doch schon die
derzeit bekannten Fakten belegen, dass am Samstag in Mügeln
rechtsextreme Einstellungen, womöglich unter massivem
Alkoholeinfluss, Anlass und Gelegenheit fanden, sich auszuleben - und
das in übelster Weise auch taten. Unabhängig von der tatsächlichen
Ursache des Konfliktes und seinem konkreten Verlauf ist deshalb der
Versuch, den Vorfall als normale Volksfest-Schlägerei abzutun, zum
Scheitern verurteilt. Wer in diese Richtung argumentiert, muss sich
über den Vorwurf nicht wundern, hier solle ein unangenehmes Phänomen
einfach totgeschwiegen werden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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