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Allg. Zeitung Mainz: Suche nach solider Basis (zur Qualifizierungsoffensive)

Geschrieben am 20-08-2007

Mainz (ots) - Pünktlich zum Schuljahresbeginn in Rheinland-Pfalz
und Hessen gibt die Bundesregierung in Berlin die Losung von der
"Nationalen Qualifizierungsoffensive" aus. Die soll zwar eine
thematische Vorgabe für die Klausur im brandenburgischen Meseberg
sein, passt aber auch ganz gut zum Ende der Sommerferien, das jetzt
nach und nach in allen Ländern eingeläutet wird. Deutschland soll auf
Basis eines von Bildungsministerin Schavan erstellten Papiers wieder
Anschluss an das höhere Qualifizierungsniveau junger Menschen in
anderen Industrienationen finden, mehr Naturwissenschaftler auf den
Weg bringen und nicht zuletzt die Hochschulen stärker auch für
Nicht-Abiturienten öffnen. Da die unmittelbare Zuständigkeit dafür
jedoch auch in Zukunft bei den Ländern liegt, die teils erheblich
voneinander abweichende Konzepte in der Kultuspolitik verfolgen,
dürfte das nicht leicht werden. Außerdem ist sehr fraglich, ob die
jungen Menschen, die von Stund an zusätzlich für eine breit angelegte
Bildungsoffensive begeistert werden sollen, überhaupt je in
ausreichender Zahl geboren wurden.
Der Wirtschaft fehlten vor allem Fachkräfte, heißt es. Das ist leider
nicht neu, allerdings haben sich die Verantwortlichen zu lange der
Illusion hingegeben, durch gezielte Anwerbung im Ausland diese Lücken
schließen zu können. Aber auch die viel zitierten Inder haben
mittlerweile bessere, weil lukrativere Ziele. Und Schlagzeilen wie
die vom vergangenen Wochenende aus der sächsischen Provinz wirken
auch nicht gerade werbend für den Standort Deutschland. Wenn heute
von einer weiteren Vereinheitlichung von Leistungsanforderungen die
Rede ist, dann doch bitte auf möglichst hohem Niveau. Auch dürfen die
Hauptschulen nicht weiter völlig außen vor bleiben. Dort potenzieren
sich alle Fragestellungen des deutschen Schulsystems oft bis zu einem
Punkt, der die Arbeit ganzer Lehrerkollegien ad absurdum führt, zumal
es da auch von Elternseite keinerlei Rückhalt gibt. Die
Bundesregierung mag sich in Meseberg überlegen, was ihr die Schul-
und Hochschulausbildung künftig wert sind und ihrem einschlägigen
Ehrgeiz eine stabile finanzielle Basis verschaffen. Das wäre was.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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