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Rheinische Post: "Leitkultur" der Vorurteile

Geschrieben am 21-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren

Die Muster gleichen sich auf verräterische Weise. Mit
Fassungslosigkeit und Empörung reagiert die deutsche Öffentlichkeit
auf die Schreckensnachricht - und ohne jede Denkpause werden
grundlegende Vorschläge, wie man solche Fälle in Zukunft verhindern
könnte, in die Welt posaunt. So war es schon beim so genannten
Ehrenmord-Urteil von Neukölln, und so ist es auch jetzt wieder bei
dem mutmaßlich rassistischen Überfall auf einen Deutsch-Äthiopier in
Potsdam. Doch die Zeit der Betroffenheit ist in der Regel keine gute
Phase für eine kühle Analyse, und genau die steht jetzt an.
Fast scheint es, als gebe es hierzulande eine "Leitkultur der
Vorurteile". Wer nämlich so tut, als sei Deutschland als Ganzes eine
Hochburg fremdenfeindlicher Gefühle oder wer viele Türken in
Deutschland unvermittelt mit dem Thema "Ehrenmord" in Verbindung
bringt, der stärkt genau das, was zu bekämpfen ist: ein dümmliches
Schema, das nur zwischen "Wir hier" und "Ihr dort" unterscheidet. Und
wer bei beiden Themen dann auch noch pauschal über den Osten klagt,
der richtet im Geiste Stein für Stein die Mauer wieder auf. Es ist
schon eine besondere Ironie, dass sich die Debatte über "Integration
in Deutschland" überwiegend um Gedanken rankt, die eine Menge mit
Ausgrenzung zu tun haben.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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