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Novartis-Klage von indischem Gericht abgewiesen/ ÄRZTE OHNE GRENZEN: "Schutz für Indien als Apotheke der Entwicklungsländer"

Geschrieben am 06-08-2007

Neu Delhi/Berlin (ots) - ÄRZTE OHNE GRENZEN begrüßt die
Entscheidung des Gerichtshofs in Chennai, das indische Patentgesetz
gegen eine Klage des Schweizer Pharma-Konzerns Novartis zu schützen.
Der Richterspruch ist ein bedeutender Sieg für Patienten in ärmeren
Ländern. Indien ist der weltweite Hauptproduzent von
Nachahmermedikamenten (Generika) und gilt als "Apotheke der
Entwicklungsländer". Ein Gerichtsentscheid zu Gunsten von Novartis
hätte die Produktion von Generika in Indien drastisch eingeschränkt.

"Das ist eine riesige Erleichterung für Patienten und Ärzte, die
auf erschwingliche Medikamente aus Indien angewiesen sind", sagte
Tido von Schön-Angerer, Direktor der Medikamentenkampagne von ÄRZTE
OHNE GRENZEN. "Durch den Gerichtsentscheid wird es
unwahrscheinlicher, dass Patente für Medikamente erteilt werden, die
wir dringend benötigen. Wir fordern die Pharma-Industrie und
Industrienationen auf, das indische Patentrecht zu akzeptieren und
nicht auf striktere Patentgesetze in Entwicklungsländern zu drängen."

Im Jahr 2005 führte Indien ein Gesetz ein, dass Pharmafirmen kein
Patent gewährt, wenn sich ein neues Medikament nur gering von bereits
existierenden Präparaten unterscheidet. Dies gilt für eine Reihe von
HIV/Aids-Medikamenten. Novartis war unter anderem der Ansicht, dass
das Patentgesetz den Vereinbarungen der Welthandelsorganisation (WTO)
widerspricht. Der Pharma-Konzern forderte bereits im vergangenen Jahr
eine strengere Patentregelung als im gültigen indischen Gesetz. Nach
Kenntnisstand von ÄRZTE OHNE GRENZEN wurden alle Punkte der Klage von
Novartis vom Gerichtshof in Chennai abgelehnt.

Millionen von Menschen in ärmeren Ländern sind auf erschwingliche
Medikamente aus Indien angewiesen. Rund 84 Prozent aller
antiretroviralen Medikamente, mit denen ÄRZTE OHNE GRENZEN weltweit
Patienten behandelt, werden als Generika in Indien fabriziert.
Regierungen und internationale Organisationen wie UNICEF oder die
Clinton-Stiftung sind ebenso abhängig von diesen Präparaten. Laut
ÄRZTE OHNE GRENZEN muss Indien die "Apotheke der Entwicklungsländer"
bleiben dürfen.

Mehr als 420.000 Menschen weltweit hatten eine Petition von ÄRZTE
OHNE GRENZEN gegen das Vorgehen von Novartis unterschrieben und damit
vor den weltweiten Folgen dieser Klage gewarnt. Zu den Unterzeichnern
gehören die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul, der indische Gesundheitsminister Anbumani Ramadoss,
der Direktor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose
und Malaria, Michel Kazatchkine, sowie Autoren wie John Le Carré und
Naomi Klein.

Für Interviews steht Tido von Schön-Angerer, Direktor der
Medikamentenkampagne von ÄRZTE OHNE GRENZEN, zur Verfügung.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:

Pressestelle, Christiane Löll, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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