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Lausitzer Rundschau: "Stolpersteine" in Senftenberg Erfühlbare Zahlen

Geschrieben am 12-07-2007

Cottbus (ots) - Senftenberg ist die 254. Kommune, in der
Stolpersteine an Nazi-Opfer erinnern - wie schon in Lübben, Cottbus,
Guben und Bautzen. Genau auf dem Gehweg vor dem letzten frei
gewählten Wohnsitz, dort, wo sie glücklich oder traurig waren,
Nachbarn oder Freunde trafen; wo sie sich vielleicht noch einmal
umgedreht haben auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit, um den
Daheimgebliebenen einen Gruß zurückzulassen, stehen nun ihre Namen,
graviert in kleine Messingplatten auf Pflastersteinen.
"Stolpersteine" sind ein Kunstprojekt, das Anfang der 90er illegal
begann und inzwischen über die Landesgrenzen hinaus eine Eigendynamik
entfacht hat. Der Grund: Die Erinnerung bleibt nicht einfach nur eine
Gedenktafel oder ein Monument. Geschichte und Geschichten der Opfer
werden erforscht und bekannt gemacht. Zahlen werden erfühlbar,
bekommen Gesichter. Aus den unfassbaren und nicht vorstellbaren sechs
Millionen jüdischen Nazi-Opfern werden der Besitzer des Warenhauses
nebenan, die Schwägerin des Drogisten gegenüber oder der Anwalt in
der Bahnhofstraße. Menschen mitten aus dem Leben einer Stadt.
Menschen, die gerade noch im Chor neben einem gestanden haben könnten
oder im Verein den Beitrag kassierten.
Und mit diesem Bewusstwerden der möglichen Alltäglichkeiten kommt
Geschichte ganz nah heran - und Geschehenes wird als noch grausamer
empfunden - auch nach beinahe 70 Jahren. Diese Konkretheit fordert
aber auch heraus. Nicht nur, die Erinnerung zu bewahren. Sie fordert
auch Zivilcourage. Dann hinzuschauen, wenn Steine geschändet werden
wie diese Woche in Bautzen. Und vor allem dann, wenn sich
Rattenfänger wieder anschleichen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

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Fax: 0355/481247
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