(Registrieren)

Oskar Lafontaine: Die Folgen der falschen Steuerpolitik liegen auf dem Tisch

Geschrieben am 18-04-2006

Berlin (ots) - Zur Debatte um Steuererhöhungen erklärt der
Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine:

Die massive Kritik von Union, FDP und Grünen an der Aussage des
designierten neuen SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, dass "mit der
aktuellen Steuerlastquote von unter 20 Prozent die Republik nicht
mehr zukunftsfähig gestaltet" werden könne, macht deutlich, dass das
Spiel aus Selbsttäuschung und Lüge fortgesetzt werden soll.

Die Folgen der falschen Steuerpolitik der letzten Jahre liegen auf
dem Tisch: Deutschland verspielt mit Bildungsausgaben, die im unteren
Drittel der OECD-Staaten liegen, seine Zukunft. Mit einer
öffentlichen Investitionsquote, die halb so hoch ist wie in den
europäischen Nachbarstaaten, verkommt nicht nur die Infrastruktur,
sondern zugleich auch jeder konjunkturelle Impuls der öffentlichen
Hand. Der fortgesetzte Abbau von Arbeitsplätzen im öffentlichen
Dienst, in dem in Deutschland weniger Menschen als in den USA und
Großbritannien und weitaus weniger Menschen als in den
skandinavischen Ländern beschäftigt sind, hat nicht wenig zum
Arbeitsmarktfiasko beigetragen.

Kurt Beck hat mit der Zustimmung zur Steuerreform 2000 selbst
seinen Teil zu dieser zukunftsgefährdend niedrigen Steuerquote
beigetragen. Die Wirklichkeit in Deutschland hat diese falsche
Steuerpolitik widerlegt.

Steuerpolitik muss aber Rücksicht nehmen auf den konjunkturellen
Verlauf. Deshalb bleibt die Erhöhung der Mehrwertsteuer
kontraproduktiv, weil sie sozial ungerecht ist und die
Binnenkonjunktur abwürgt. Wenn die Steuer- und Abgabenquote
schrittweise und ohne Konjunkturschädigung auf das sechs Prozent
höhere europäische Durchschnittsniveau angehoben werden soll, dann
sind die Wiedereinführung der Vermögensteuer nach dem Vorbild anderer
Industriestaaten und eine Anhebung des Spitzensteuersatzes die
geeigneten Instrumente, da sie die Binnennachfrage kaum
beeinträchtigen.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

8137

weitere Artikel:
  • Mit gebündelten Kräften gegen Schwarzarbeit in der Pflege / Initiativen aus ganz Süddeutschland schließen sich zusammen Berlin (ots) - Als Pflegedienste- und Heimbetreiber aus Südhessen sich vor drei Jahren erstmals zu einem Meinungsaustausch zum Thema „Illegale Beschäftigung“ trafen, ging man zunächst von einem regional begrenzten Phänomen in den dortigen Spargel- und Weinanbaugebieten aus. „Inzwischen haben wir die volle Tragweite des Problems zu spüren bekommen“, sagte Jochen Rindfleisch-Jantzon, Sprecher der Initiative Südhessen, anlässlich eines Treffens der Sprecher der Initiativen aus den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Aussteigerinitiative "Exit" warnt vor "rechtem Alltagsterror" Saarbrücken (ots) - Nach dem fremdenfeindlichen Übergriff auf einen Deutschafrikaner in Potsdam warnt die Aussteigerinitiative für Rechtsradikale "Exit" vor dem wachsenden "rechten Alltagsterror". Der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte der Gründer der Organisation, Bernd Wagner, "Angriffe auf Menschen, die nicht in das Weltbild Rechtsextremer passen, gehören zum Alltag in Deutschland". Zwar sei dieses Problem sehr stark ostdeutsch geprägt. "In den kleineren Städten und dem ländlichen Raum der alten Bundesländer wächst die mehr...

  • Der Tagesspiegel: Zentralrat der Juden in Deutschland wirft Politik schwere Versäumnisse vor Berlin (ots) - Nach dem rassistischen Angriff auf einen gebürtigen Äthiopier in Potsdam hat der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, der Politik schwere Versäumnisse vorgeworfen. Fälle wie der Potsdamer Mordversuch seien "das Ergebnis einer verfehlten Jugend- und Bildungspolitik", sagte er dem Tagesspiegel. Rechtsradikale hätten gerade unter Jugendlichen erheblichen Zulauf. Dabei würden DVU und NPD in die Lücke stoßen, die der Staat in der Jugendarbeit gelassen habe. "Wer sich nicht um die Jugendlichen mehr...

  • Der Tagesspiegel: Familienpolitikerinnen von SPD und Union beharren auf Vätermonaten beim Elterngeld Berlin (ots) - Familienpolitikerinnen der großen Koalition beharren darauf, dass das Elterngeld mit den umstrittenen "Vätermonaten" eingeführt wird. Die SPD-Politikerin Christel Humme knüpfte die Zustimmung der SPD-Fraktion daran, dass die zwei Monate kommen. Humme sagte dem Tagesspiegel (Mittwoch-Ausgabe), auf die Vätermonate "können wir auf keinen Fall verzichten". Es sei auch denkbar, dass die Leistung für 14 statt für 12 Monate gezahlt werde. Es müsse aber geklärt werden, ob dies finanzierbar sei. Auch für Unions-Fraktionsvize Ilse mehr...

  • Neues Deutschland: Baden-Württembergs IG Metall-Landesleiter erwartet keine schnelle Tarifeinigung Berlin (ots) - Auch nach der Ankündigung eines höheren Lohn-Angebotes durch die Arbeitgeberseite bleibt Jörg Hofmann, Landesleiter der IG Metall in Baden-Württemberg, "sehr skeptisch", was einen schnellen Abschluss der Verhandlungen betrifft. Vor der am Mittwoch für Baden-Württemberg anstehenden sechsten Verhandlungsrunde sagte Hofmann gegenüber der Tageszeitung "Neues Deutschland": "Sowohl bei der Lohnzahl als auch bei der Frage, was dauerhaft bei den Leuten bleibt, liegen wir weit auseinander". Auch bei dem "für uns in Südwest wichtigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht