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WAZ: Live-Earth-Konzerte: Musik für den guten Zweck - Leitartikel von Gudrun Norbisrath

Geschrieben am 08-07-2007

Essen (ots) - Der gute Zweck - das klingt nach Heilsarmee und
Sammelbüchse, nach Selbstgerechtigkeit und gönnerhaftem Mitleid. Für
den guten Zweck gibt man einen Euro oder einen halben und kauft sich
frei von weiterem Nachdenken; denn dem guten Zweck liegt oft etwas
Unangenehmes zu Grunde.

Der Klimawandel ist etwas höchst Unangenehmes, und mancher von
denen, die ihn stoppen könnten, kauft sich frei. Das gilt nicht für
die Musiker und ihre Fans, die sich bei ihrer Riesenparty für den
Umweltschutz eingesetzt haben. Sie haben Geld zur Verfügung gestellt.
Das kann man von vielen Konzernen nicht sagen.

Wie, Party? Hat das etwa Spaß gemacht? Ja, Bedenkenträger aller
Länder, es hat offensichtlich viel Spaß gemacht. Sorge um die Umwelt
bei großartiger Stimmung, das geht. Wieso denn nicht?

Engagement braucht Leidenschaft, und Leidenschaft braucht Musik.
Das weiß, natürlich, die Kirche, die das Musizieren zum Zwecke der
Gemeinsamkeit quasi erfunden hat. Das wissen die Parteien. "Wann wir
schreiten Seit' an Seit'" - dabei kann man ruhig ein bisschen gerührt
werden. Emotion gehört dazu, wenn man für etwas kämpft.

Die Künstler und das Engagement, das hat eine starke Tradition.
Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung ist nicht denkbar ohne Bob
Dylan, die Friedensbewegung hatte ihre Lieder, die Zusammenhalt
gaben. Weil aber Musik Emotionen weckt, ist Häme nicht fern. Sie
entsteht immer da, wo Menschen etwas mit dem Herzen tun. Beim
Umweltschutz gilt das ganz besonders. Selbst heute, im Augenblick des
dringend notwendigen Umdenkens, gelten Umweltschützer vielen als
Sektierer. Als Müsliesser mit den Ringelsöckchen der Genügsamkeit.

Umweltschützer sind aber nicht genügsam. Sie fordern viel, und
das ist auch nötig. Denn es geht nicht ums Mülltrennen, des Deutschen
liebstes und oft einziges Umwelt-Kind. Es geht um den Klimawandel,
der zum ersten Mal in der Weltgeschichte vom Menschen und seinen
rasant wachsenden Bedürfnissen vorangetrieben wird.

Deshalb ist es notwendig, dass der Umweltschutz eine emotionale
Qualität hat: Weil nur über Betroffenheit das Umdenken beginnen kann.
Es genügt nicht, auf die Politik zu warten. Allgemeine Aufmerksamkeit
ist nötig, ein kollektives Bewusstsein.

Bewusstsein, und das durch Popmusik? Aber sicher. Wer etwas
besseres weiß, soll sich melden. Aber bitte schnell.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


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