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LVZ: Disziplinarische Vorermittlungen gegen General Viereck, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos / Vorwürfe wegen privater Verquickungen während eines Afghanistan-Besuchs / Erinnerungen an "Kong

Geschrieben am 07-07-2007

Leipzig (ots) - Die Bundeswehr hat "disziplinarische
Vorermittlungen" gegen den Befehlshaber des Einsatzführungskommandos
der Bundeswehr in Potsdam, Generalleutnant Karlheinz Viereck,
eingeleitet. Das berichtet die "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe). Dabei geht es unter anderem um den Vorwurf der
missbräuchlichen Nutzung von Bundeswehr-Kapazitäten für die Freundin
und Lebensgefährtin des Generals anlässlich eines Truppenbesuchs
Vierecks bei den ISAF-Schutztruppen in Afghanistan im Frühjahr 2007.
Vorausgegangen waren Proteste der im absoluten Krisengebiet Dienst
tuenden Bundeswehrsoldaten gegen die "Sondermaßnahmen" für die
schwedische Diplomatin im Soldaten-Camp. Die Besucherin des
Drei-Sterne-Generals war auch zur Übernachtung im Camp geblieben. Auf
scharfen Soldaten-Protest stieß zudem der Eindruck einer "privaten
Vergnügung" des Generals. Truppen-intern wurde danach vom
"Container-General" gesprochen.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Bernd
Hellstern, erklärte gegenüber der Zeitung: "Das
Bundesverteidigungsministerium gibt aus grundsätzlichen Erwägungen zu
Personalmaßnahmen und allen damit in Zusammenhang stehenden Maßnahmen
keine öffentliche Stellungnahme ab."

Innerhalb der Bundeswehr wurden gegenüber der Zeitung "nachhaltige
Zweifel an der gebotenen politischen Sensibilität" des
Luftwaffen-Generals geäußert. Ein Truppenbesuch Vierecks dürfe "unter
keinen Umständen" in die Nähe "eines privaten Vergnügens" unter dem
Schutz der Bundeswehr gerückt werden, hieß es. Verwiesen wurde
darauf, dass die Soldaten in Lebensgefahr ihren Auslandsdienst in
Afghanistan erledigten. Mehrfach wurden im gleichen Zeitraum deutsche
Politiker und andere interessierte Gäste aus der Bundesrepublik
gebeten, auf Informationsreisen zu verzichten, da die Sicherheitslage
zu angespannt und die Belastung der Soldaten schon im normalen
Dienstbetrieb überaus groß sei.

General Viereck war im Zusammenhang mit seiner privaten Beziehung
bereits im August 2006 im Rahmen des internationalen Kongo-Einsatzes
der Bundeswehr in arge Bedrängnis geraten. Als damals kommandierender
General der EU-Truppen hatte sich Viereck zu einer privaten Visite in
Schweden bei seiner Lebensgefährtin aufgehalten, als die Truppe im
Kongo in kämpferische Auseinandersetzungen mit kongolesischen
Aufständischen verwickelt war. Seinerzeit hatte Viereck erklärt, er
sei "per Laptop" stets mit seiner Truppe in Verbindung gewesen. In
einer späteren Äußerung verteidigte Viereck, der seitdem unter dem
Spitznamen "Laptop-General" in der Truppe geführt wird, sein
Verhalten unter anderem mit der Erklärung: "Ich mache mir keine
Vorwürfe, habe in dieser Situation angemessen gehandelt."

Viereck macht sich Hoffnung, als Nachfolger von
Luftwaffen-Inspekteur Klaus Peter Stieglitz berufen zu werden.
Demgegenüber wird in Kreisen der politischen und militärischen
Führung der Bundeswehr nunmehr vermutet, dass im Zuge dieser jüngsten
Vorwürfe Viereck vor einem radikalen Karrierebruch als General stehen
könnte.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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