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Zur Halbzeit der Milleniumsentwicklungsziele im Juli 2007: Drastische Steigerung der Entwicklungsausgaben für Gesundheitsprogramme erforderlich

Geschrieben am 04-07-2007

Brüssel/Berlin (ots) -

Neues Europäisches Netzwerk benennt Defizite bei der Förderung
weltweiter Gesundheit

Die Entwicklungsausgaben zur Förderung weltweiter Gesundheit
müssen drastisch erhöht werden, um die Beschlüsse der
Millenniumsentwicklungsziele zur Verwirklichung weltweiter Gesundheit
zu erreichen. Die Bundesregierung muss ihre Ausgaben für weltweite
Gesundheit bis zum Jahr 2009 auf rund 2,2 Milliarden Euro erhöhen, um
den zugesagten Beitrag zur Errichtung von Gesundheitssystemen in den
Entwicklungsländern zu leisten. Derzeit liegt der Anteil der
Gesundheitsausgaben an der offiziellen deutschen Entwicklungshilfe
(ODA) bei fünf Prozent und damit weit unter dem Durchschnitt von elf
Prozent innerhalb der Industrienationen.

»Die Ausgaben für weltweite Gesundheit sind unser Maßstab, an dem
wir die Behauptung der Bundesregierung messen, die
Millenniumsentwicklungsziele ernst zu nehmen und umzusetzen«,
erklärte Stephan Kreischer, Gesundheitsexperte der Deutschen
Welthungerhilfe. »Bisher liegt die Regierung jedoch weiter hinter den
Erfordernissen zurück.« Deshalb, so der Bericht des neuen Netzwerkes
»Action for Global Health«, sei ein Umsteuern jetzt dringend
erforderlich. Die Bundesregierung solle Gesundheit zu einer Priorität
der Entwicklungsförderung erklären und dies finanziell und
institutionell deutlich machen. »Wir fordern von unserer Regierung,
schnell Ausgaben in Höhe von 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens
zu mobilisieren und im Bundesministerium für Wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung eine Programmeinheit zur Steuerung
dieses Förderschwerpunktes einzusetzen«, sagte Ruth Duggan,
Gesundheitsexpertin von terre des hommes. Die durchschnittliche
Lebenserwartung in Deutschland liege bei 79, in Nigeria bei 45
Jahren. In Deutschland sterben von 1.000 Kindern fünf vor Erreichen
des fünften Geburtstages, in Sub-Sahara-Afrika seien es 168. Diese
Zahlen zeigten, dass Maßnahmen zur Förderung der weltweiten
Gesundheit und zur Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit
dringend geboten seien. Dänemark, Luxemburg, Holland und Schweden
geben dem Bericht zufolge immerhin rund 0,8 Prozent ihres
Bruttonationaleinkommens für Gesundheitsförderung aus. Dies zeige den
übrigen europäischen Nationen, dass es eine Frage des politischen
Willens sei, sich für einen gerechten Zugang der Betroffenen zu
überlebenswichtiger Gesundheitsversorgung einzusetzen und hierfür
Geld bereit zu stellen.

»Action for Global Health« wurde im Oktober 2006 gegründet. In dem
Netzwerk sind 15 Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen
Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit aus mehreren europäischen
Ländern zusammengeschlossen, darunter Frankreich, Deutschland,
Italien, Spanien und Großbritannien. Ziel ist es, Regierungshandeln
in Europa bezüglich der Gesundheitssituation in Entwicklungsländern
zu überwachen, und Entscheidungsträger zu beeinflussen, ihre Praxis
zu ändern. Sitz des Netzwerks ist Brüssel. Mehr unter:
www.actionforglobalhealth.eu

Originaltext: terre des hommes Deutschland e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9646
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9646.rss2

Pressekontakt:
Stephan Kreischer, Deutsche Welthungerhilfe, Tel.: 030/28 87 49 11
Ruth Duggan, terre des hommes, Tel.: 05 41/71 01-161
Download des Berichts unter www.welthungerhilfe.de oder www.tdh.de


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