(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Bütikofer wirft Wirtschaftsminister Glos Sabotage der Kanzlerin vor

Geschrieben am 02-07-2007

Berlin (ots) - Bei den Grünen und der SPD gibt es Zweifel, ob die
Union die Klimaschutzpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
tatsächlich unterstützt. Der SPD-Klimaexperte Frank Schwabe sagte dem
Tagesspiegel: "Das ist ein Test, ob die Union wirklich hinter der
Kanzlerin steht. Die SPD steht hinter ihr."
Der grüne Parteivorsitzende Reinhard Bütikofer sagte mit Blick auf
die Unions-Ministerpräsidenten: "Merkel erscheint als Königin ohne
Land." Den Widerstand Sachsens und Nordrhein-Westfalens gegen den
Emissionshandel sieht er als "offene Rebellion". Ausgerechnet am Tag,
als Merkel beim G-8-Gipfel in Heiligendamm womöglich einen
internationalen Durchbruch für die Klimapolitik erreicht hatte,
stimmte der Bundesrat für eine Bevorzugung der Braunkohlekraftwerke
im Emissionshandel. Die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin
Christa Thoben (CDU) drohte sogar damit, den Vermittlungsausschuss
anzurufen, um das Zuteilungsgesetz aufzuhalten. Dem haben die
relevanten Bundesratsausschüsse zwar nicht zugestimmt, und die
Wahrscheinlichkeit, dass der Bundesrat Thoben an diesem Freitag den
Gefallen doch noch tut, ist nicht sehr hoch. In ihrem Ministerium
heißt es aber dennoch: "Wir kämpfen weiter für die Interessen
Nordrhein-Westfalens". Die Rolle von Wirtschaftsminister Michael Glos
(CSU) sieht Bütikofer noch kritischer. "Der macht seine Hausaufgaben
nicht", sagte er dem Tagesspiegel. "Das ist offene Sabotage."
Bütikofer bezieht sich vor allem auf zwei Punkte: Zum einen hat Glos
das Energie-Effizienzprogramm für die Europäische Union, das zum Ende
der deutschen Ratspräsidentschaft hätte vorliegen sollen,
eigenmächtig auf den Herbst vertagt. Und das, nachdem der
EU-Frühjahrsgipfel anspruchsvolle Klimaziele beschlossen hatte, auch
eine Erhöhung der Energieeffizienz um 20 Prozent bis 2020. Zum
anderen hat Glos auch ein einhalb Jahre, nachdem er eingestanden hat,
dass das Ausbauziel für die Kraft-Wärme-Kopplung, die gleichzeitige
Erzeugung von Strom und Wärme, nicht erreicht wird, noch kein neues
KWK-Gesetz vorgelegt.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon: 030/26009-389.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

79455

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock) zum Bahnstreik Rostock (ots) - Der Ruf der Bahn ist wegen Mängeln bei Pünktlichkeit und Service nicht der Beste. Jeder Tag Streik mit seinen Auswirkungen auf die Fahrgäste verschlechtert ihn. Zu Recht, solange die Bahnführung den Gewerkschaften kein ordentliches Angebot macht. Besonders dringend werden die Forderungen nach besseren Bedingungen aber, wo die Sicherheit der Reisenden berührt wird. Überarbeitete Lokführer sind ein Risikofaktor, den sich die Bahn im Interesse aller nirgends leisten darf. Dort Missstände abzuschaffen, ist eine Pflichtaufgabe. mehr...

  • Westfälische Rundschau: Kommentar Haushalt des Bundes Dortmund (ots) - So leicht hat es die Konjunktur schon lange keinem deutschen Finanzminister mehr gemacht, mit glänzenden Zahlen auf sich aufmerksam zu machen. Weil Peer Steinbrück aber ein vorsichtiger Mann ist, hält er sich mit der ganzen Erfolgsstory noch zurück und den eigentlichen Überraschungscoup in seiner Aktentasche verschlossen. Wenn die Weltwirtschaft aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse nicht kollabiert, kann der Finanzminister bereits im Wahlsommer 2009 für das darauf folgende Jahr den ersten ausgeglichenen Bundesetat mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Thema Bahn-Streik Ulm (ots) - Die Empörung vieler Bahn-Kunden wird heute größer denn je sein. Zwar sind sie an Verspätungen hinreichend gewöhnt, dass über einen größeren Zeitraum hinweg gar keine Züge mehr kommen, ist dann doch neu. Der Tarif-Konflikt bei der Bahn wird auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen, mögen die Beteiligten sagen, was sie wollen. Er eskaliert zu Lasten derjenigen, die auf die Bahn von Berufs wegen angewiesen sind und denen man ansonsten immer predigt, sie sollen doch bitteschön umweltschonender als mit dem Auto zu ihrem Arbeitsplatz mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Steinbrück = von Alexander Marinos Düsseldorf (ots) - Einen ausgeglichenen Bundeshaushalt ohne neue Kredite gab es zuletzt 1969. Man gerät also in Versuchung, in der Finanzplanung von Peer Steinbrück einen "historischen Erfolg" zu erkennen - und damit auf eine typische Politikerfloskel hereinzufallen. Denn erstens sieht jeder Finanzminister gut aus, wenn die Konjunktur mitspielt. Zweitens ist der ungenierte Griff in die prall gefüllte Kasse der Bundesagentur für Arbeit nichts anderes als ein Griff in die Portemonnaies der Arbeitnehmer. Dabei kann man die Selbstzufriedenheit mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu linker Politik Halle (ots) - Entlang des Wertekanons Gerechtigkeit-Freiheit-Solidarität-Verantwortung müsste die SPD hierauf sozialdemokratische Antworten finden und diese selbstbewusst vertreten. Stattdessen hegen nennenswerte Teile der SPD-Basis stille Sympathien für manche Position der Linken. Auch deshalb hat es die SPD als Ganzes bisher nicht vermocht, ihre Politik der vergangenen Jahre (und bis heute) zu einer sozialdemokratischen Erzählung zu verdichten, die vom Zusammenführen des Wünschenswerten mit dem Notwendigen und Machbaren handelt. Die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht