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Lausitzer Rundschau: Terror in Großbritannien

Geschrieben am 01-07-2007

Cottbus (ots) - Es ist nur eine Randnotiz zu den dramatischen
Ereignissen der vergangenen Tage. Die australische Regierung warnt
ihre Landsleute vor Reisen nach Großbritannien. Eine große
westeuropäische Demokratie wird damit von der Gefährlichkeit her auf
dieselbe Stufe mit Iran und Jordanien gestellt. Wenn diese Sicht sich
durchsetzt, hätten die Bombenleger von London und die Terrorfahrer
von Glasgow doch noch eines ihrer Ziele erreicht. Zu töten und schwer
zu verletzen, gelang ihnen nicht. Aber sie haben erfolgreich Angst
und Schrecken verbreitet. Nicht zufällig haben sie sich touristische
Sehenswürdigkeiten und einen Flughafen als Ziele ausgesucht, Orte, an
denen möglichst viele Menschen unterschiedlicher Herkunft
zusammenkommen.
Die Briten selbst gehen mit dem allzu menschlichen Gefühl der Angst
um, so gut es eben geht. Sie bewahren größtenteils Ruhe. Die meisten
von ihnen nehmen alle Folgen der jetzt noch einmal verschärften
Terrorwarnstufe stoisch in Kauf. Beim Warten in langen Schlangen vor
den Sicherheitschecks in Flughäfen und anderen öffentlichen Gebäuden
fällt auf der Insel fast nie ein böses Wort. Man könnte es auch so
ausdrücken: Sie halten zusammen.
Was die Briten nun am wenigsten gebrauchen können, sind Illoyalität
und Panikmache durch ihre Partner in der westlichen Welt.
Unterstützung und Zuversicht sind gefragt. Und es gibt gute Gründe,
zuversichtlich zu sein. Inwieweit, das liegt vor allem an uns. Denn
wir selbst haben eine Aufgabe im Kampf gegen den Terror. Es waren
aufmerksame Bürger, die ein Inferno in London verhinderten. Die
Sanitäter, die auf den verdächtigen Wagen hinwiesen, der ihnen bei
einem Einsatz zufällig aufgefallen war, sind die Helden der
vergangenen Tage.
Großbritannien hat eine große Tradition des Bürgersinns und der
Nachbarschaftshilfe. Sich daran ein Beispiel zu nehmen, kann allen
westlichen Nationen guttun. Denn der Terror bleibt nicht auf London
begrenzt. Auch wenn Großbritannien wegen seiner aktiven Rolle im
Irakkrieg stärker gefährdet ist als zum Beispiel die Bundesrepublik.
Es wird in Deutschland jetzt wieder einige geben, die meinen: selbst
schuld. Wärt ihr nicht mit den Amerikanern in den Irak einmarschiert,
dann würden jetzt keine Autobomben am Piccadilly Circus abgestellt.
Diese Arroganz ist unangebracht. Die neue britische Regierung sollte
von den Deutschen eine faire Chance bekommen, auch wenn Gordon Brown
und viele seiner Minister das Desaster im Irak mitzuverantworten
haben. Einiges deutet inzwischen auf eine Korrektur der aggressiven
britischen Irakpolitik hin: Zum Beispiel Browns Wort vom "Kampf um
die Herzen und Köpfe", das er gestern mehrfach wiederholte. Oder die
Entscheidung, auch Kritiker des Irakkrieges in die neue Regierung zu
holen.
Terroristen geben niemandem eine Chance. Das haben sie in der ersten
Woche von Gordon Browns Amtszeit gezeigt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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