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VDE mahnt energiepolitisches Gesamtkonzept an

Geschrieben am 27-06-2007

Frankfurt am Main (ots) -

VDE: 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2020 möglich

VDE mahnt energiepolitisches Gesamtkonzept an

Der VDE fordert zum Energiegipfel von Bundesregierung und
Energiewirtschaft ein energiepolitisches Gesamtkonzept. Nach
VDE-Berechnungen kann ein optimierter Energiemix den CO2-Ausstoß bis
2020 um 40 Prozent senken, hierfür sind Investitionen von 114
Milliarden Euro nötig. Mit klaren und abgestimmten Rahmendaten
könnten nach Überzeugung des VDE bei Klimaschutz, Ressourcenschonung
und Technologieentwicklung enorme Potenziale gehoben werden. Ein
Gesamtkonzept muss die Optimierung der Erzeugung, die Festlegung auf
einen Energiemix, die Verringerung der Importabhängigkeit und den
Ausbau der Netze umfassen, aber auch die Förderung der dezentralen
Energieversorgung und der Energieforschung. "Energiepolitik,
Energietechnologie und Energieforschung sind strategische Hebel für
die Wirtschaftspolitik und die Prosperität Deutschlands und Europas;
deshalb kommt einem energiepolitischen Gesamtkonzept und dessen
zügiger Realisierung große Bedeutung zu", so Prof. Dr.-Ing. Wolfgang
Schröppel, Vorsitzender der Energietechnischen Gesellschaft im VDE
(ETG). " Es kann nicht sein, dass Japan sieben Mal so viel für
Forschung und Entwicklung ausgibt wie Deutschland."

Drastische CO2-Einsparung möglich

Um den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu senken, ist laut
Schröppel eine deutliche, aber realistische Einschränkung beim
Einsatz fossiler Brennstoffe, der kräftige Ausbau der regenerativen
Energien vor allem in den Bereichen Wind und Biomasse sowie die
Nutzung der Kernenergie auf heutigem Niveau erforderlich. Um eine
derartige Verbesserung zu erreichen, sind nach VDE-Berechnungen
Investitionen von 114 Milliarden Euro nötig. Davon entfallen 16
Milliarden Euro auf Reservekraftwerke, die den unsteten Anfall von
Windenergie ausgleichen. Flankierend sollte die Effizienz der fossil
befeuerten Kraftwerke um technisch mögliche 10 Prozent verbessert
werden. Zusätzliche Impulse für den Klimaschutz sind von der
Realisierung CO2-freier Kohlekraftwerke zu erwarten.

Dezentrale und zentrale Versorgung kombinieren Einen wichtigen
Beitrag zur Lösung der Energiefragen kann laut VDE die innovative
Kombination dezentraler und zentraler Energieversorgung leisten. Sie
setzt auf die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien sowie die
Kraft-Wärme-Kopplung und verringert außerdem die Netzverluste beim
Transport von Strom. Der VDE geht von einem Versorgungspotenzial
dezentraler Systeme von 10 bis 20 Prozent des Stromabsatzes bis zum
Jahre 2020 aus. Nach Ansicht des Verbandes lassen sich auch die Ziele
der EU, den Anteil erneuerbarer Energien auf 22 Prozent und die
Energie aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen auf 18 Prozent zu steigern,
nur mit einem Mix aus zentraler und dezentraler Energieversorgung
erreichen. Dies muss - angesichts der aktuellen Diskussion um den
Klimawandel - ein originäres Interesse der Politik sein.

Intelligentes Energiemanagement

Voraussetzung für das erfolgreiche Zusammenspiel von dezentraler
und zentraler Energieversorgung sind ein hocheffizientes
Energiemanagement sowie Investitionen in die Stromnetze und
"virtuelle Kraftwerke", die dezentrale Erzeugungsanlagen bündeln und
so mit großen Kraftwerken vergleichbar werden. Zentrale Bedeutung
kommt der Aufrüstung der gesamten Stromversorgung mit
Informationstechnik zu. Intelligentes Energiemanagement kann nicht
nur helfen, nationale und europäische Fragen zu lösen. Diese Technik
und das Know-how haben auch das Zeug, zu einem Exportschlager "Made
in Germany" zu werden. Ein energiepolitisches Gesamtkonzept stärkt
nach Einschätzung des VDE die führende Position Deutschlands in
Sachen intelligenter Energieversorgung.

Forschung forcieren

Um diese Spitzenstellung zu halten, ist die Beseitigung
gravierender Defizite in der Energieforschung unabdingbar. Im
internationalen Vergleich schneiden Deutschland und Europa nach einer
Untersuchung des VDE bei der Energieforschung schlecht ab. Mit
jährlich 3,9 Milliarden US-Dollar investiert Japan 7,6-mal so viel
Geld in die Energieforschung wie Deutschland, die USA investieren
absolut fast sechsmal so viel wie die Bundesrepublik. Auch in
Relation zum Bruttoinlandsprodukt sind in Deutschland die Ausgaben
für Energieforschung zu gering. Mit den derzeitigen Mitteln für die
Energieforschung kann nach Überzeugung des VDE weder der Spitzenplatz
der deutschen Industrie in der Energietechnik gehalten, noch die
Sicherheit der Energieversorgung langfristig gewährleistet werden.
Der Verband schlägt eine kontinuierliche Erhöhung der
Forschungsmittel des Bundes in den nächsten fünf Jahren auf rund 1
Milliarde Euro jährlich vor.

Die bislang zu geringen Fortschritte bei der Entwicklung eines
energiepolitischen Gesamtkonzepts führt der VDE auch auf die
Zersplitterung der Zuständigkeiten zurück. In Deutschland ist die
bundespolitische Verantwortung für Energiefragen auf vier Ministerien
verteilt: Wirtschaftsministerium (fossile Energieträger und
korrespondierende Technologien), Umweltministerium (erneuerbare
Energien, Aufsicht über Kernenergietechnologien), Ministerium für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (Energietechnologien
mit Biomasse), Ministerium für Bildung und Forschung (Grundsatzfragen
und Koordinierung). Von einer einheitlichen und strategisch
ausgerichteten Energiepolitik kann unter diesen Umständen bisher
keine Rede sein. Die Bündelung der Zuständigkeiten wäre nach Ansicht
des VDE ein großer Schritt in diese Richtung.

Pressekontakt:

Melanie Mora, Tel.: 069-6308461, melanie.mora@vde.com

Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9158
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9158.rss2

Pressekontakt:
Gloria Reith
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
VDE VERBAND DER ELEKTROTECHNIK
ELEKTRONIK INFORMATIONSTECHNIK e. V.
Stresemannallee 15
60596 Frankfurt am Main

Tel.: 069-6308-314
Fax: 069-6312925
E-Mail: gloria.reith@vde.com
E-Mail: presse@vde.com
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