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Westfälische Rundschau: Kommentar Blair / Brown

Geschrieben am 25-06-2007

Dortmund (ots) - Der strahlende Tony Blair tritt ab. Er räumt das
Feld für den brummigen Gordon Brown. Die Briten zelebrieren den
Wachwechsel in Nummer 10, Downing Street, dem Amtssitz ihres
Premiers, und fragen sich, ob ihnen auch ein Politikwechsel ins Haus
steht.

Die Labourpartei hofft inständig darauf. So glanzvoll die
Wahlerfolge waren, zu denen Tony Blair sie in zehn Jahren geführt
hat, so beeindruckend auch der wirtschaftliche Aufschwung ist, den
die Insel mit New Labour nahm: Heute steht die Partei miserabel da,
und auch dafür trägt Blair die Verantwortung.

Mit der ignoranten Irakkriegspolitik im Schlepptau der USA
handelte sich Blair den spöttischen Beinamen Bushs Pudel ein. Den
Charismatiker hatte sein Gespür für Stimmungen verlassen, als er der
Lüge über Saddams Massenvernichtungswaffen auf den Leim ging und auch
bockig am Irakeinsatz festhielt, als sich der fatale Fehler nicht
mehr leugnen ließ.

Einen so heftigen Sympathieverlust, eine so nachhaltige
Beschädigung der eigenen Glaubwürdigkeit hat selten ein Politiker vor
ihm erfahren. Dennoch blieb Blair hartnäckig im Amt und vertröstete
seinen Schatzkanzler, den ewigen Zweiten, ein ums andere Mal.

Morgen nun wird Brown aus Blairs Schatten treten, der loyale
Traditionalist, der als Vater der Erfolge gilt, mit denen sein
Vorgänger sich schmückt. Wie der neue Premier agieren wird nach all
den Jahren des Hinhaltens in der Warteschleife? Die Europäer haben
darauf einen Vorgeschmack bekommen. Die Sonderwünsche, die Blair in
Brüssel durchsetzte, waren von Brown diktiert. Er wird ebenso
europaskeptisch sein wie Blair, es aber nicht so charmant verpacken.

Die Idee von Wahlen schon 2008 liegt nahe. Es wäre ein schneller
Weg, Blair abzuschütteln - aber auch ein gefährlicher. Labour steckt
im Tief, und ein neuer Name allein wird daran nichts ändern.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2

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Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
Redaktion

Telefon: 0231/9573 1253


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