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Kölner Stadt-Anzeiger: Staatsrechtler Scholz: Direktwahl des Bundespräsidenten wäre Bruch mit der geltenden Verfassungsordnung Politologe Korte: Popularitätsschub für die Demokratie

Geschrieben am 25-06-2007

Köln (ots) - Köln - Der Staatsrechtler und frühere
Verteidigungsminister Rupert Scholz hält die Überlegung von
Bundespräsident Horst Köhler, das Staatsoberhaupt durch Direktwahl zu
bestimmen, für unrealistisch und sieht in einem solchen Schritt einen
Bruch mit der geltenden Verfassungsordnung. "Eine Direktwahl hätte
zur Folge, dass das Amt des Bundespräsidenten neu definiert werden
müsste", sagte Scholz dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe).
Es würde dadurch eine Reihe von "gravierenden Prob-lemen"
aufgeworfen, "die das Amt in seiner heutigen Form konterkarieren"
würden, so Scholz. So müsste der Kandidat bei einer Direktwahl
"Werbung für das Amt betreiben, Versprechen abgeben, die nicht in
seinen späteren Aufgabenbereich fallen. Er wäre gezwungen,
politische Leitlinien aufzustellen, die einzig und allein dem
Aufgabebereich der Bundesregierung zuzuordnen sind", erläuterte
Scholz. Hingegen sieht der Politologe Karl-Rudolf Korte eine
Direktwahl als Möglichkeit, die Demokratie zu stärken. "Neue
Beteiligungsformate stoßen auf große Popularität", sagte der
Wissenschaftler von der Uni Duisburg-Essen der Zeitung. Die "strikte
Repräsentativ-Demokratie" in Deutsch-land sei "nicht mehr zeitgemäß".
Ein direkt gewählter Bundespräsident könnte sich gegenüber der
Regierung "als treibende Kraft, als Anwalt der Bürger ins Geschehen
einbringen". Auch Korte betonte, dass eine Direktwahl des
Bundespräsidenten mit erweiterten Kompetenzen für den Amtsinhaber
verbunden sein müsste. Sonst "wäre es eine Luftnummer".

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66749
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

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Kölner Stadt-Anzeiger
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Telefon: +49 (0221)224 2444
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